Zunehmender Preisdruck und nachlassende Nachfrage setzen der Automobilbranche zu, sagen Berenberg-Analysten. Viele Aktien preisen einen Abschwung aber bereits ein – sodass sich günstige Einstiegspunkte bieten könnten.

Der Druck der Automobilbranche lässt nicht nach – aber die Belastungsfaktoren ändern sich. Das geht aus einer neuen Studie der deutschen Privatbank Berenberg hervor. Zwar lassen Lieferkettenprobleme nach und Auftrag, Preis und Bestand normalisieren sich, schreiben die Analysten. Jetzt seien es aber stattdessen Erschwinglichkeit und Nachfrage, die der Branche zusetzen. Der Wettbewerbsdruck nimmt zu, insbesondere durch Tesla und zunehmende chinesische Importe nach Europa. Außerdem trüben die angespannten Kreditmärkte und anhaltende Kostensteigerungen die Aussichten. "Das stellt die Nachhaltigkeit der Gewinnspannen des Sektors auf die Probe, was wiederum Druck auf die Bewertungen ausübt", betonen die Analysten.  

Allerdings preisen viele Titel einen Gewinnrückgang bereits ein. Die Berenberg-Analysten bevorzugen jetzt Aktien von Unternehmen, die sich selbst retten könnten und aktuell günstig bewertet sind. So kommt es, dass sie Mercedes Benz als Kauf sehen, BMW aber nur als Halten. "Uns gefällt die Premium-Positionierung beider Unternehmen, die Strategie für Elektrofahrzeuge und das hochwertige Management", schreiben die Analysten. Mercedes ist aber günstiger bewertet: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (2023e) liegt bei 5,0 während BMW ein KGV von 5,53 hat. 

Renault und Stellantis sieht Berenberg ebenfalls als Kauf. Renault glänze durch seine geschützten Produkteinführungen, während Stellantis mit einem prognostizierten KGV von 3,0 im Branchenvergleich attraktiv bewertet sei – und das, "trotz erstklassiger Margen-Profile". Auch beim Wolfsburger Automobilriesen VW sieht Berenberg Potenzial und stuft die Aktie von Hold auf Buy: "Die Aktie notiert auf einem Zyklustief und wir erwarten, dass die kurzfristigen Risiken ausreichend eingepreist sind", argumentieren die Analysten. Es biete sich ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Das KGV der Aktie (2023e) liegt derzeit bei 3,37. 


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Die wohl größte Überraschung: Berenberg stuft Börsenneuling Porsche auf Halten herab. Die Analysten begründen ihre Entscheidung mit der vergleichsweise hohen Bewertung: Porsche kommt auf ein KGV von 17 (2023e) und liegt damit deutlich über den Bewertungen anderer deutscher Autobauer. 

(sesch) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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Quelle: Wallstreet Online