WOLFSBURG (dpa-AFX) - Volkswagen will in Wolfsburg statt des bisher geplanten Zukunftsmodells "Trinity" einen neuen Elektro-Golf bauen. Das teilten Konzern und Betriebsrat nach einer Aufsichtsratssitzung am Freitag in Wolfsburg mit. Das bisher in Wolfsburg geplante Zukunftsmodell "Trinity" solle stattdessen in Zwickau gebaut werden. Konkrete Termine nannte VW noch nicht. Grundlage für beide Modelle sei aber die neue Elektro-Plattform SSP, die "Ende des Jahrzehnts" einsatzbereit sein soll, hieß es. VW spracht auf Nachfrage von einem "Planungsstand", der sich noch ändern könne.

Der bisher geplante Neubau eines zweiten Werks in Wolfsburg für das Modell Trinity wurde nun abgesagt. Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet. "Trinity" war ein Vorzeigeprojekt des früheren VW-Chefs Herbert Diess. Der amtierende Konzernchef Oliver Blume, der Diess vor rund einem Jahr abgelöst hatte, hatte den für 2026 anvisierten Start des Zukunftsmodells bereits kurz nach seinem Amtsantritt bereits um mindestens anderthalb Jahre verschoben, um mehr Zeit für die Entwicklung der Software zu haben. Seither wurde in Wolfsburg auch geprüft, ob der Fabrik-Neubau noch nötig sei. Bisher hatte es geheißen, das Model könnte stattdessen direkt im Stammwerk gebaut werden. Jetzt wurde es nach Zwickau vergehen.

Laut Betriebsrat soll der Elektro-Golf das bisherige Modell ID.3 ablösen. Der ID.3 wird bisher in Zwickau und Dresden produziert, noch in diesem Jahr soll zusätzlich eine Endmontage in Wolfsburg starten. 2026 soll zudem ein Elektro-SUV in der Größe des VW Tiguan hinzukommen, hatte VW bereits Ende 2022 angekündigt. Der neue Elektro-Golf würde dann noch hinzukommen. Beide Modelle sind Teil der Strategie von Markenchef Thomas Schäfer, bekannte Modelle wie Golf, Tiguan und GTI in die Elektromobilität zu überführen.

"Mit der jetzt verabschiedeten Werkbelegung leisten wir auch im Rahmen unseres Performance-Programms einen substanziellen Beitrag zu einer starken, wettbewerbsfähigen Marke VW", sagte VW-Markenchef Thomas Schäfer laut Mitteilung. Ein milliardenschweres Effizienz- und Sparprogramm hatte Schäfer im Sommer angekündigt, bisher aber keine Details genannt. An der Ausgestaltung werde noch gearbeitet, hieß es./fjo/DP/men