Inflationsprämie und Gehaltserhöhungen gestrichen 

Volkswagen-Manager werden laut einer Unternehmenssprecherin weniger Geld erhalten als ursprünglich geplant. Die in Aussicht gestellte Inflationsprämie von 1000 Euro und die geplante Gehaltserhöhung um 3,3 Prozent zum 1. Mai werden nicht umgesetzt. Dieser Schritt soll dazu beitragen, die operative Ergebnismarge bis 2026 auf 6,5 Prozent zu steigern, wie vom "Handelsblatt" zuvor berichtet wurde.

Die Entscheidung, auf diese finanziellen Anreize zu verzichten, wird mit dem ungünstigen Marktumfeld begründet. Der Konzernvorstand um Oliver Blume zeigt ebenfalls Solidarität, indem er auf Gehalt verzichtet. Die Unternehmenssprecherin betonte, dass Mitglieder des Managements eine besondere Verantwortung tragen und eine entscheidende Vorbildfunktion ausüben, besonders in der aktuellen Situation.

Im Dezember einigte sich Volkswagen nach langen Verhandlungen mit dem Betriebsrat auf Eckpunkte eines milliardenschweren Sparprogramms. Die Personalkosten der Kernmarke Volkswagen sollen im Verwaltungsbereich um 20 Prozent sinken, wobei betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Größere Einsparungen sind bei Material- und Fixkosten geplant.

Fast alle Volkswagen-Marken steigerten 2023 ihren Absatz

Trotz dieser Entwicklung verzeichnete fast jede Volkswagen-Marke im Jahr 2023 einen Anstieg ihres Absatzes, mit Ausnahme von Lamborghini, Bentley und der südamerikanischen Nutzfahrzeugmarke Volkswagen Truck & Bus. Insgesamt stiegen die Verkäufe des Konzerns im vergangenen Jahr um knapp zwölf Prozent auf gut 9,2 Millionen Fahrzeuge. VW-Chef Oliver Blume äußerte sich positiv über das Wachstum aller großen Marken und Regionen. Trotz anhaltender Herausforderungen sei das Unternehmen mit zahlreichen neuen Produkten gut für das laufende Jahr aufgestellt.

Analysten trotz fallendem Kurs optimistisch 

Auch Analysten-Einschätzungen bleiben positiv. Die kanadische Bank RBC bestätigte die Einstufung für Volkswagen nach Verkaufszahlen mit "Outperform" und einem Kursziel von 140 Euro. Analyst Tom Narayan betonte in einer am Freitag veröffentlichten Studie vor allem die deutliche Erholung des China-Absatzes elektrifizierter Fahrzeuge, die nur teilweise durch saisonale Effekte erklärt werden könne.

Doch Aktionäre sind trotz allem skeptisch, zum Wochenende fiel der Kurs von Volkswagen wieder. Die Aktie durchbrach am 12.01.2024 mit einem Rückgang auf 112,16 EUR die 20-Tage-Linie. Bereits seit dem 16.06.2023 befindet sich die Aktie im langfristigen Abwärtstrend und hat in diesem Zeitraum einen Wertverlust von 13,12% verzeichnet. Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt aktuell -2,88%.