Der Volkswagen-Konzern kündigt ein milliardenschweres Effizienzprogramm, einen möglichen Stellenabbau sowie weitreichende Pläne am Standort in China an. Diese Maßnahmen sollen zur Bewältigung der Schwierigkeiten, die das Unternehmen aktuell durchlebt, beitragen.

Herausforderungen kurbeln die Umstrukturierung an

Der Konzern reagiert auf aktuelle Herausforderungen mit einem milliardenschweren Effizienzprogramm, das darauf abzielt Volkswagen wieder auf Kurs zu bringen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Kostenkontrolle, insbesondere in China. Volkswagen strebt im Rahmen des angekündigten Programms bis 2026 Einsparungen von zehn Milliarden Euro an, um die Umsatzrendite der Marke von 3,4 auf 6,5 Prozent zu steigern. Um die Kosten zu verringern, setzt das Unternehmen verstärkt auf lokale Zulieferer in China. Der Konzernvorstand für China, Ralf Brandstätter, betont die Absicht, in China für den chinesischen Markt zu produzieren, um sich unabhängiger von internationalen Krisen zu machen.

Marcus Hafkemeyer, verantwortlich für Forschung und Entwicklung bei VW, erklärt, dass die bisherige Praxis, jeden Fahrzeugunterbau in Deutschland zu entwickeln und dann nach China zu übertragen, ineffizient ist. Daher soll die Entwicklung verstärkt in Hefei erfolgen, um Zeit- und Entwicklungskosten zu sparen.

Zukunftspläne

Volkswagen plant bis 2030 die Einführung von 30 neuen E-Automodellen auf dem chinesischen Markt. Die Volkswagen China Technology Company in Hefei spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die Entwicklung von Modellen für den chinesischen Markt vor Ort ermöglicht und die Marktreife von Fahrzeugen und Komponenten um 30 Prozent verkürzen soll.

Die Möglichkeit eines Stellenabbaus bei Volkswagen wurde durch VW-Markenchef Thomas Schäfer bei einer internen Veranstaltung angedeutet. Die hohen Kosten des Konzerns beeinträchtigen seine Wettbewerbsfähigkeit. Schäfer betont vor den Vertrauensleuten der IG Metall in Wolfsburg, dass "spürbare Einschnitte" unausweichlich sind, insbesondere im Bereich des Personals. Personalvorstand Gunnar Kilian betont, dass Personalreduzierungen unvermeidlich sind, um die Kosten zu senken und Volkswagen als zukunftsfesten Arbeitgeber zu erhalten.

Konzernchef Oliver Blume kündigte bereits an, dass das geplante Sparprogramm auch eine Reduzierung des Personals beinhalten werde, jedoch sozialverträglich erfolgen soll. Ein Einstellungsstopp wurde bereits an den Standorten in Niedersachsen und Hessen im November verhängt. Die Verhandlungen über die Ausgestaltung des Effizienzprogramms laufen seit Oktober mit dem Betriebsrat. Schäfer betont, dass es nicht nur um Personalmaßnahmen geht, sondern dass der Großteil der Einsparungen durch andere Maßnahmen erzielt werden soll. Betriebsratschefin Daniela Cavallo bekräftigt die roten Linien des Betriebsrats: Kein Abweichen von den Tarifverträgen und der Beschäftigungssicherung bis 2029, wodurch betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind.

Die Volkswagen-Aktie

Am 29.11.2023 dreht sich die Aktie vom Automobilhersteller Volkswagen leicht ins Plus um 0,98 Prozent auf 106,06 Euro.