- Audi erwartet 2024 Umsatzrückgang
- Operatives Ergebnis fällt um 16,8%
- Fokus auf Elektromobilität mit Q6 e-tron
- Ziel: Kernangebot bis 2027 elektrifizieren

Ein Jahr des Wandels

Audi, die bekannte Tochter des VW-Konzerns, steht vor einem Jahr voller Veränderungen. 2023 war ein Erfolgsjahr mit einem Verkaufsanstieg um 17% auf 1,9 Millionen Fahrzeuge und einem Umsatzplus von 13,1 % auf 69,9 Milliarden Euro. Für 2024 erwartet Audi allerdings einen Umsatzrückgang auf 63 bis 68 Milliarden Euro, was auf höhere Investitionen, Modellwechsel und anhaltende Lieferprobleme zurückzuführen ist.

Im aktuellen Finanzbericht verzeichnet Audi einen signifikanten Rückgang seines operativen Ergebnisses um 16,8% auf 7,55 Milliarden Euro. Dieses Ergebnis markiert einen deutlichen Dämpfer gegenüber dem Vorjahr und lässt Marktbeobachter aufhorchen. Noch alarmierender gestaltet sich das Bild beim Blick auf das Ergebnis nach Steuern, das sich auf lediglich 6,26 Milliarden Euro beläuft, gegenüber 7,116 Milliarden Euro im Jahr 2022. Diese Zahlen zeichnen ein Bild von Audi, das sich möglicherweise in seinen ambitionierten Zielen übernimmt.

Die finanzielle Gesundheit eines Autobauers wie Audi, bekannt für seine Innovationen und sein Engagement für die Elektromobilität, wird durch solche Ergebnisse in Frage gestellt. Insbesondere die aggressive Strategie zur Elektrifizierung des Fahrzeugangebots erfordert massive Investitionen.

Strategischer Fokus: Elektromobilität

Im Zentrum der Audi-Strategie steht die Elektromobilität, angeführt vom neuen Q6 e-tron, der trotz Softwareproblemen im zweiten Halbjahr 2024 erscheinen soll. Dieses Modell ist der Auftakt zu einer Reihe von E-Fahrzeugen auf der Premium Platform Electric (PPE), die in Kooperation mit Porsche entwickelt wurde. Audi hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2027 sein gesamtes Kernangebot zu elektrifizieren.

Allerdings machen E-Autos aktuell weniger als 10% des Gesamtverkaufs aus, was die Dringlichkeit betont, Technologie und Marktakzeptanz zu verbessern. Der neue Audi-Chef Gernot Döllner ist fest entschlossen, die Elektromobilität voranzutreiben und bis Ende des Jahrzehnts ebenso viele E-Autos wie Verbrenner zu verkaufen.

Obwohl der Fokus auf E-Fahrzeugen liegt, bleibt Audi flexibel beim geplanten Verbrennerausstieg 2033, da zukünftige Regulierungen und Marktbedingungen noch ungewiss sind. Die EU-Überprüfung des Verbrennerverbots 2035 könnte Audis Strategie weiter beeinflussen.

Audi steht vor der Herausforderung, in Elektromobilität zu investieren, das Produktportfolio zu erneuern und durch ein schwieriges Wirtschaftsklima zu navigieren. Die Transformation, einschließlich der Expansion in den USA und China, ist für den langfristigen Erfolg entscheidend. 2024 wird als Übergangsjahr gesehen, in dem die Weichen für die Zukunft gestellt werden, während Audi versucht, seine Marktposition zu behaupten.

Was macht VW?

Als 100%-Tochter der Volkswagen AG könnte die Veröffentlichung der Jahreszahlen signifikante Auswirkungen auf den Kurs des Volkswagen-Konzerns haben. Was macht die VW-Aktie? Lesen Sie hier.

VW-Aktienchart

Quellenangabe: Audi Report 2023; https://www.audi.com/de/company/investor-relations.html