Es hat sich abgezeichnet. Am Freitag morgen waren es nur Spekulationen, jetzt ist es amtlich: Varta zieht seine zuletzt Ende Juli 2022 angepasste Prognose für das Geschäftsjahr 2022 und seine Prognose für das dritte Quartal 2022 zurück. Die Aktie beschleunigt ihre Talfahrt weiter und notiert auf dem tiefsten Stand seit Mitte 2019.

Prognosen zurückgezogen!

Hintergrund der zurückgezogenen Prognosen sind die gegenüber der Annahme bei der letzten Prognosesenkung im Juli weiter gestiegene Kosten für Energie und der Rohstoffpreise bei limitierter bzw. verzögerter Weitergabemöglichkeit an die Kunden. Zusätzlich verzögern sich die Lieferfreigabe bzw. Abrufe für zwei große Aufträge mit OEMs. „Abhängig davon können gegebenenfalls signifikante Volumina in diesem Jahr nicht mehr ausgeliefert werden“, heißt es dazu in einer entsprechenden Mitteilung.

Dem Vorstand ist es vor Erhalt der Geschäftszahlen für das dritte Quartal und aufgrund der unsicheren Umsatzentwicklung im vierten Quartal eigenen Angaben zufolge zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, eine verlässliche aktualisierte Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 abzugeben. „Die VARTA AG wird eine neue Prognose bezüglich des Geschäftsjahrs 2022 abgeben, sobald dies möglich ist“, heißt es in der Meldung.

Die Varta Aktie

Die Varta-Aktie war am Freitagmorgen bereits vor dem offiziellen Statement des Batterieherstellers um knapp -10% abgestürzt, da Händler das Übel offenbar schon kommen sahen. Nach Bekanntwerden der Neuigkeit am Mittag rauschte der Titel mit einem Tagesminus von über 34% auf 38,70 Euro, was einen Tiefstand seit Mitte 2019 bedeutete.

Varta Aktie

Bisher hatten die Ellwanger für das laufende Quartal ein bereinigtes EBITDA zwischen 40 und 50 Millionen Euro erwartet sowie einen Umsatz zwischen 210 und 230 Millionen Euro. Im Gesamtjahr sollte ein bereinigtes EBITDA zwischen 200 und 225 Millionen Euro erzielt werden sowie ein Umsatz zwischen 880 und 920 Millionen Euro.

/PG