Die TUI Group hat ihre Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. In den ersten drei Monaten des laufenden Kalenderjahres erzielte der Konzern einen Umsatz in Höhe von 3,2 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Umsatzschätzung der Analysten lag bei 3,0 Milliarden Euro, was bedeutet, dass der Umsatz um gut 8 % höher ausgefallen ist als erwartet. Dies lässt auf eine starke Vertriebsaktivität und eine gute Stellung am Markt schließen.

Ausbaufähige Profitabilität: EBIT und Nettoverlust leicht höher als erwartet

Allerdings zeigt sich die Profitabilität im EBIT (Erträge abzüglich der Zins- und der Steuerwirkungen) noch ausbaufähig. Die Analysten hatten vorher mit einem EBIT von -236 Millionen Euro gerechnet, tatsächlich lag das EBIT bei -242 Millionen Euro. Auch der Nettoverlust fiel etwas höher aus als erwartet. Die TUI erzielte einen Nettoverlust von 364 Millionen Euro, während die Analysten zuvor einen Verlust von 349 Millionen Euro erwartet hatten. Die Abweichungen sind jedoch vergleichsweise gering und können auf die diffizilen Schätzungen in der Reisebranche zurückgeführt werden, in der Energiekosten und Währungseffekte eine Rolle spielen.

Positive Aussichten: Starke Buchungsentwicklung und Anstieg des operativen Gewinns

Entscheidend für die Beurteilung der Entwicklung an den Börsen sollte der Ausblick sein. Die TUI spricht von einer „starken Buchungsentwicklung“ und ist zuversichtlich für die Zukunft. Der „bereinigte operative Gewinn“ des laufenden Jahres soll „signifikant“ steigen, basierend auf der bisherigen Buchungsaktivität. Im Vergleich zum selben Zeitabschnitt im Vorjahr ist die Zahl der Buchungen um 13 % gestiegen, und im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 sogar um annähernd 100 %. Das Unternehmen konnte auch den Preis für Reisen im Vergleich zu 2019 um 26 % steigern und um 5 % im Vergleich zu 2022.

Zweifel an der Aktienmarktbelebung: Reicht der Anstieg von Umsatz und Preisen aus?

Allerdings bleiben einige Fragen offen. Reicht der Anstieg im Umsatz und in den Preisen bei TUI aus, um die Phantasie an den Aktienmärkten zu beleben? Die Kommentare zu den Zahlen sind frappierend: Die Börsen scheinen zu bestätigen, dass die Zahlen nicht ausreichen, um das große Comeback oder die Trendwende herbeizuführen. Die Aktie hat zudem ein charttechnisch schwaches Bild und befindet sich näher an einem neuerlichen kurzfristigen Abwärtstrend als an einer Erholung.

 

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Börsennews-Redaktion intern / pr