Aktuell zieht der Wasserstoffsektor vermehrt die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Dies ist nicht nur auf die wachsende Bedeutung der Wasserstoffenergie zurückzuführen, sondern auch auf jüngste Entwicklungen in der Branche. Ein Unternehmen, das derzeit besondere Sorgen bereitet, ist der norwegische Konzern Nel ASA, dessen Aktie sich in einem anhaltenden Abwärtstrend befindet.

Die Lage bei Nel ASA

Der Abwärtstrend der Nel ASA-Aktie setzt sich weiterhin fort. Seit ihrem Höchststand am 11. Januar 2021 bei 34,48 norwegischen Kronen hat die Aktie etwa 75 Prozent ihres Wertes verloren und notiert derzeit auf dem niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren.

Noch vor kurzem konnte das Unternehmen erfreuliche Nachrichten bezüglich der Ergebnisse des zweiten Quartals vermelden. Im zweiten Quartal 2023 verzeichnete Nel ASA einen Umsatz und Gewinn von 475 Millionen norwegischen Kronen (NOK), was einem Anstieg von 159 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 entsprach. Das bereinigte EBITDA lag bei -138 Millionen NOK, was auf hohe Verluste im Betankungsbereich, niedrige Margen bei Elektrolyseurprojekten, die in den Jahren 2020/2021 unterzeichnet wurden, und gestiegene Personalkosten zur Vorbereitung auf die Durchführung von Großprojekten zurückzuführen ist. Der Nettoumsatzverlust betrug -342 Millionen NOK, hauptsächlich aufgrund des Betriebsverlusts und einer negativen unrealisierten Fair-Value-Anpassung von Beteiligungen in Höhe von -198 Millionen NOK.

Trotz der Tatsache, dass grüner Wasserstoff, den Nel ASA aktiv produziert, als eine vielversprechende Lösung für die Energieprobleme angesehen wird, spiegelt sich diese Perspektive derzeit nicht im Aktienkurs wider. Es bleibt abzuwarten, wann Nel ASA die aktuellen Herausforderungen bewältigen kann.

Hoffnung durch wichtige Partnerschaften

Nel ASA stellt Elektrolyseure her, die in verschiedenen Branchen vielseitig einsetzbar sind und einen entscheidenden Beitrag zur Förderung nachhaltiger Dekarbonisierungsbemühungen leisten können. Ein Geschäftsbereich von Nel ASA, Nel Hydrogen Electrolyser, arbeitet in Zusammenarbeit mit Ovako, Volvo und Hitachi ABB an der Errichtung einer Anlage für fossilfreien Wasserstoff in Hofors, Schweden. Dieser Wasserstoff soll im Produktionsprozess zur Stahlerzeugung verwendet werden und die CO2-Emissionen der Anlage um 50 Prozent im Vergleich zum aktuellen Niveau reduzieren.

Die geplante Wasserstoffanlage in Hofors wird Ovako zum weltweit ersten Unternehmen machen, das Wasserstoff zur Vorwärmung von Stahl vor dem Walzen einsetzt, was einen bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit darstellt. Diese technologische Lösung ermöglicht außerdem eine kostengünstige Wasserstoffproduktion im großen Maßstab, was für Anwendungen wie den Einsatz von Brennstoffzellen-Lkw im emissionsfreien Güterverkehr von großer Bedeutung ist. Nel ASA hat bereits im November 2021 einen Vertrag über ein alkalisches Elektrolysesystem mit einer Kapazität von 20 Megawatt zur Dekarbonisierung des Stahlwerks von Ovako unterzeichnet. Ob die geplante Zusammenarbeit den Aktienkurs von Nel ASA ankurbeln wird, lässt sich nur abwarten.

Die Nel ASA-Aktie

Am 25.09.2023 verzeichnete die Aktie von Nel ASA einen erneuten Rückgang um 7,01 Prozent auf 0,8043 Euro.

Nel ASA

Börsennews-Redaktion intern/ sn