Wasserstofftitel aus den USA haben momentan eine schwere Zeit, nun scheint es auch Nel ASA zu erwischen. Viele Titel haben es momentan schwer, insbesondere Wachstumsaktien und Märkte, wie der Wasserstoffmarkt, der noch in den Kinderschuhen steckt und dementsprechend spekulativ ist, haben es da besonders schwer. Nel ASA konnte sich zuletzt im Juli über neue Aufträge freuen, damals schien die Welt noch in Ordnung.

Ein neuer Pessimismus

Nel ASA hatte im Juli viele überrascht, indem sie Umsatzerwartungen übertroffen haben, der Kurs dankte es ihnen zunächst. Auch konnten um die Verkündung der Zahlen zwei neue Aufträge bekanntgegeben werden. Analysten lobten optimistische Kursziele aus, wohl in der Annahme, dass das Auftragsvolumen im dritten Quartal weiter anziehen könnte. Inzwischen hat sich nun möglicherweise gezeigt, dass diese Hoffnungen verfrüht waren. Seitdem konnten keine neuen Aufträge bekanntgegeben werden. Wie kann das sein in einem Markt, von dem man sich aufgrund der sich anbahnenden Energiewende, eigentlich viel verspricht?

Alle blicken gespannt auf die EU

Nun, das gesamtwirtschaftliche Umfeld ist für Wachstumstitel, wie Nel ASA, momentan nicht besonders günstig. Es wurde lange an der Zinsschraube gedreht, riskantere Märkte sind nicht mehr so liquide, wie sie es zuvor waren. Anleihen beispielsweise haben an Attraktivität gewonnen. Problematisch gerade für den Wasserstoff-Markt ist weiterhin, dass die EU sich Zeit lässt, was als verbindliche Regeln gelten wird zur Produktion von grünem Wasserstoff. Von dem sie eigentlich bis 2030 gerne 10 Millionen Tonnen produziert haben möchte.

Bald kommen neue Zahlen

Es kann gut sein, dass die teilweise immer noch löchrige rechtliche Basis zur Produktion von Wasserstoff innerhalb der EU-Wasserstoffstrategie momentan wichtige Investitionen ausbremst und Investoren, wie Projektentwickler erst einmal abwarten. Nun wird es spannend ob Nel ASA bis zu den nächsten Zahlen am 25. Oktober 2023 noch einmal mit guten Nachrichten aufwarten kann. Ansonsten muss man sich wohl weiter für die erwarteten Wachstumsraten in diesem Markt gedulden.

Börsennews-Redaktion intern /ts