Der DAX verlor 0,83 Prozent. Die Federal Reserve beließ den Leitzins zwar unverändert, signalisierte jedoch eine mögliche spätere Anhebung zur Bekämpfung der Inflation. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) überraschte, indem sie nach fünf aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen vorerst keine weiteren Straffungen vornahm. Dies führte zu Verlusten im DAX und beeinflusste den Euro, der auf einen halbjährigen Tiefstand gegenüber dem Dollar fiel. Gleichzeitig bleibt die Weltwirtschaft unsicher, und die deutschen Exporte in die USA und China gingen zurück.

DAX am Donnerstag mit Verlusten

Der Dax startete den Donnerstag mit einem Abschwung von 0,55 Prozent und notierte aktuell bei 15.624,04 Punkten.

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Diese Entwicklung spiegelt die jüngsten Entwicklungen auf den internationalen Finanzmärkten wider, die von den geldpolitischen Entscheidungen wichtiger Zentralbanken beeinflusst werden.

Fed belässt Leitzins unverändert

Die US-amerikanische Federal Reserve entschied sich wie erwartet, den geldpolitischen Schlüsselsatz vorerst unverändert zwischen 5,25 und 5,50 Prozent zu belassen. Dennoch ließen sie verlauten, dass sie in Erwägung ziehen, im Kampf gegen die Inflation in diesem Jahr eine weitere Zinserhöhung vorzunehmen. Diese Ankündigung führte zu spürbaren Kursverlusten, insbesondere im zinssensiblen Technologiesektor, und schwappte auf die globalen Märkte über.

SNB setzt Zinserhöhungszyklus aus

In einer überraschenden Wendung beendete die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Zinserhöhungszyklus und beließ den SNB-Leitzins bei 1,75 Prozent. Dennoch signalisierten sie die Bereitschaft, weitere Zinserhöhungen zu erwägen, um langfristig die Preisstabilität zu gewährleisten.

DAX reagiert negativ auf Fed-Zinsaussagen

Die Reaktion des DAX auf die Zinsankündigungen der Federal Reserve war negativ. Die Investoren hatten offenbar auf einen deutlicheren Kurswechsel gehofft und wurden von der Entscheidung der Fed enttäuscht. Die Unsicherheit über zukünftige Zinserhöhungen belastet die Stimmung an der Börse.

Euro erreicht Halbjahrestief gegenüber dem Dollar

Der Euro verlor weiter an Wert und erreichte mit 1,0617 Dollar den tiefsten Stand seit März. Die Aussicht auf höhere Zinsen in den USA stärkte den Dollar und belastete die Gemeinschaftswährung.

Weitere Notenbankentscheidungen erwartet

Neben der Fed und der SNB werden heute weitere wichtige Notenbanken ihre geldpolitischen Entscheidungen bekanntgeben. Die Schwedische Riksbank hat bereits eine weitere Zinsanhebung angekündigt, während Großbritannien, die Türkei und Norwegen noch über ihren geldpolitischen Kurs entscheiden müssen.

Ölpreise korrigieren nach Höchstständen

Die Ölpreise haben nach ihren jüngsten Höchstständen leicht nachgegeben. Dennoch bleiben sie auf einem vergleichsweise hohen Niveau, da das Angebot knapp ist und die Nachfrage aus Ländern wie den USA und China robust bleibt.

Rückgang der deutschen Exporte

Die deutschen Exporte außerhalb der EU sind im August zum zweiten Mal in Folge gesunken. Dies ist auf eine geringere Nachfrage aus den USA und China zurückzuführen. Höhere Zinsen, steigende Energiepreise und eine schwache Weltkonjunktur stellen derzeit Herausforderungen für das Exportgeschäft dar.

Fortsetzung der Verhandlung zur Diesel-Musterklage gegen Mercedes

Der Prozess zur Musterfeststellungsklage von Verbraucherschützern gegen Mercedes-Benz wird nach mehreren Verschiebungen fortgesetzt. Dabei wird geprüft, welche Auswirkungen die jüngsten Rechtsprechungsentscheidungen auf das Verfahren haben. Die Ergebnisse könnten langfristige Auswirkungen auf die Automobilindustrie haben.

 

BörsenNews-Redaktion intern /PG