Die steigende Inflationsrate hat Deutschland fest im Griff. Neue Zahlen schaffen Hoffnung – doch Verbraucher sollten sich nicht zu früh freuen.

Die Preise steigen, die Deutschen müssen auf ihr Erspartes zurückgreifen, um sich den Einkauf noch leisten zu können – die Negativnachrichten überschlagen sich, und das seit Monaten. Nun sorgen die Erzeugerpreise für einen ersten Lichtblick: Diese sind im Oktober deutlich langsamer angestiegen.

Laut dem Statistischen Bundesamt ging die Jahresrate von 45,8 im August und September auf 34,5 Prozent zurück. Im Vormonatsvergleich sanken die Produzentenpreise um 4,2 Prozent. Experten hatten einen weiteren leichten Anstieg von 0,9 Prozent erwartet. Doch die Jubelrufe eines Rückgangs vermitteln ein falsches Bild.

Zwar ist die Aussicht auf eine sinkende Inflationsrate im kommenden Jahr deutlich näher gerückt. "Zusammen mit ebenfalls zuletzt sinkenden Großhandelspreisen in Deutschland deutet sich damit ein nachlassender Preisdruck auf Ebene der Unternehmen an, der perspektivisch auch mildernd auf den Verbraucherpreisanstieg durchschlagen sollte", sagt Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner und Reuschel.

Damit rückt das Überschreiten der Inflationsspitze in Deutschland und der Eurozone etwas näher und könnte schon mit dem Jahreswechsel eintreten.

Im Vergleich zum Vorjahr ist das Niveau der Erzeugerpreise im Oktober dennoch 34,5 Prozent höher. Bis die Unternehmen die steigenden Preise vollständig an die Verbraucher weitergegeben haben, könnte es noch eine Weile dauern. Das bestätigt auch Hans-Werner Sinn, ehemaliger Chef des ifo-Instituts, gegenüber der WirtschaftsWoche:

Es ist noch viel Inflationsdruck in der Pipeline.

Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen äußert sich gegenüber dem Nachrichtensender ntv etwas optimistischer: "Zwar könnte die Inflationsrate bis Anfang kommenden Jahres noch zulegen, da die höheren Energiepreise teilweise erst mit einer deutlichen Verzögerung bei den Haushalten ankommen", sagt der Experte.

Die auf der Erzeugerstufe nun bereits deutlich rückläufigen Preise deuten aber darauf hin, dass dieser Effekt in einigen Monaten durch sein dürfte.

(lif) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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