Der Aktienmarkt hat sich in den vergangenen Wochen erholt. Der S&P 500 machte innerhalb eines Monats 8,5 Prozent gut. Die Erholungsrallye könnte sich nun dem Ende neigen.

Zugute kam der Aktienrallye der Rückgang der Inflationsrate. Das weckte bei Marktexperten die Hoffnung auf eine Drosselung der Zinserhöhungen. Die in den vergangenen Monaten von den Notenbanken stark angehobenen Zinssätze machten einigen Unternehmen zu schaffen. Denn diese beeinträchtigen in der Regel die Gewinne, wenn die Wirtschaft langsamer wächst.

Derzeit liegt der S&P 500 bei knapp 4.000 Punkten – nicht weit weg vom Widerstandsniveau zwischen 4.200 und 4.300 Punkten. Das ist der Bereich, in dem die Verkäufer Anfang des Jahres anfingen, sich von Aktien zu trennen. Womöglich könnte sich der Index dem Niveau noch weiter annähern, bevor die Verkäufer wieder aktiv werden, so das Finanznachrichtenportal Barron’s.

Bei einem Stand von 4.300 Punkten würde der US-Index mit etwa dem 18,5-fachen des Gewinns pro Aktie für das kommende Jahr gehandelt werden. Das könnte Verkäufer auf den Plan rufen, heißt es im Artikel von Barron’s. Denn laut dem Autor würden sich die jährlichen Gewinne der im Index enthaltenen Unternehmen auf etwa 5,4 Prozent ihres Gesamtpreises belaufen. Das seien 1,6 Prozentpunkte mehr als die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen.


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Die Anleger sind vorsichtiger geworden und es ist längst nicht klar, ob die Fed ihre Zinspolitik strafft. Noch ist die Teuerungsrate auf einem hohen Niveau. Der Optimismus am Markt hält sich deshalb in Grenzen. Ein Rückgang bei Aktien ist im Bereich des Möglichen. Laut FactSet setzten Analysten die Gesamtgewinne pro Aktie der S&P-500-Unternehmen für das Jahr 2023 um einige Prozent nach unten. Wenn die Gewinnprognosen fallen, die Aktienkurse aber nicht, steigen die Multiplikatoren und machen die Aktien teurer.

"Um einen Kursanstieg weit über der Marke von 4.200 Punkten zu erreichen, muss man entweder davon ausgehen, dass die Bewertungen weit über das normale Niveau steigen oder dass die Gewinne nach oben überraschen", zitiert Barron‘s Keith Lerner, Co-Chief Investment Officer bei Truist. Das sei zwar plausibel, aber wir sehen darin kein günstiges Risiko-Ertrags-Verhältnis, so Lerner.

Zur Vorsicht mahnt auch Lauren Goodwin, Portfoliostrategin bei New York Life Investments: "Der Inflationsbericht vom Oktober war kein Wendepunkt für die Fed, sondern nur ein hoffnungsvoller erster Schritt in diese Richtung."

Barron’s Fazit: Es kann, muss aber keinen neuen Tiefstand am US-Markt geben. Doch die Wahrscheinlichkeit eines Rücksetzers sei gegeben, bevor er wieder steigt.

Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion


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