In der neuen Woche sind alle Augen auf die US-Notenbank Fed gerichtet. Am Mittwoch wird entschieden, ob weitere Zinserhöhungen geplant sind. Unser Marktexperte Lars Wißler hält eine böse Überraschung für möglich.

Angesichts der Aussicht auf ein Zinsplateau in der Eurozone richten Anleger ihren Blick in der neuen Woche auf die US-Notenbank Fed. Die Spannung steigt! Am Mittwoch entscheidet die Fed darüber, ob weitere Zinserhöhungen oder eine Zinspause im Kampf gegen die hohe Inflation folgen werden.

Lars Wißler, Chefredakteur der Aktie der Woche und des Hebels der Woche meint: "Der Markt erwartet klar, dass die Zinsen in diesem Monat unverändert bleiben, doch was passiert dann? Nach der Kommunikation der EZB letzte Woche, die deutlich machte, dass der Erhöhungszyklus tendenziell abgeschlossen ist, sind die Erwartungen noch einmal gestiegen, dass auch die Fed in diesem Jahr keine weiteren Schritte unternehmen wird", so Wißler.

"Die Märkte geben dem Szenario "Ende des Zyklus der Zinserhöhungen" eine Wahrscheinlichkeit von über 60 Prozent. Wenn Jerome Powell, Präsident der Federal Reserve, in dieser Hinsicht enttäuscht und weitere Zinsschritte für den Rest des Jahres andeutet, dürften die Märkte deutlich verschnupft reagieren."

Experten wie Robert Halver von der Baader Bank gehen davon aus, dass die Geldpolitik international an Spannung verliert und sowohl die Fed als auch die EZB ihre "verbale Zinsdrohkulisse" vorerst aufrechterhalten werden, um Inflationserwartungen zu dämpfen.

Die LBBW erwartet, dass die Fed am Mittwoch voraussichtlich abwartend handeln wird. Die Dauer einer möglichen Phase mit unveränderten Leitzinsen wird als entscheidend angesehen, und eine längere Phase könnte die Aktienmärkte belasten.

Es gibt zunehmende Bedenken hinsichtlich der konjunkturellen Auswirkungen hoher Zinsen. Die EZB hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum deutlich gesenkt, und Finanzmarktexperten bewerten die wirtschaftliche Lage in Deutschland derzeit negativ. Weitere Erkenntnisse zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland werden durch den Ifo-Index erwartet, der jedoch erst in der folgenden Woche veröffentlicht wird.

Am Freitag werden Einkaufsmanagerindizes erwartet, die ein erneutes Rezessionsszenario in der Eurozone bestätigen könnten. Schwache Inlandsnachfrage und träges Wirtschaftswachstum könnten den Einkaufsmanagerindex im September auf Rezessionsniveau halten und die Konsolidierung am Aktienmarkt fortsetzen.

Neben dem Fed-Entscheid am Mittwoch stehen weitere wichtige Zinsentscheidungen an: Die Bank of England und die Schweizerische Notenbank am Donnerstag sowie die Bank of Japan am Freitag. Großbritannien erwartet eine weitere Leitzinserhöhung, während Japan keine drastische Änderung der ultralockeren Geldpolitik plant. Die Bank of Japan bleibt international ein Sonderfall und wird voraussichtlich ihre Rolle als wichtiger Liquiditätsanbieter beibehalten.

Für den deutschen Leitindex DAX bedeutet dies, dass Anleger weiterhin nach Impulsen suchen müssen, um die Seitwärtsbewegung zu durchbrechen. Widerstände liegen bei 16.000 Punkten und knapp darüber im August. Ein Durchbruch könnte den Rekord von 16.529 Punkten im Juli wieder ins Blickfeld rücken.

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Autor: Chelsea Wiczorek, wallstreet:online Zentralredaktion

 


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