Die Prognosen der Krypto-Experten für das Jahr 2023 reichen von minus 70 bis plus 1.400 Prozent. Welcher Analyst oder Investor was sagt, gibt es hier im Überblick.

Wie für Aktien war auch für Kryptowährungen das Jahr 2022 alles andere als erfolgreich. Das Zugpferd der Krypto-Branche, der Bitcoin, verlor mehr als 60 Prozent an Wert. Der Marktwert aller Kryptowährungen brach laut Coinmarketcap um mehr als 1,3 Billionen US-Dollar ein. Die schlechte Marktstimmung, der Crash des Stablecoins Terra-USD, die Insolvenzwelle im Krypto-Sektor bis hin zum Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX sorgten am Krypto-Markt für ein Horror-Jahr.

Nun hoffen Anleger auf ein besseres Jahr. Doch die Aussichten könnten besser sein. Viele Marktteilnehmer gehen in den kommenden Monaten von weiter steigenden Zinsen sowie von einer Rezession aus. Das schreckt einige Krypto-Experten nicht davor ab, bullishe Bitcoin-Vorhersagen zu treffen.

Einer davon ist der Bitcoin-Bulle Tim Draper. Der milliardenschwere Risikokapitalgeber sieht die Kryptowährung bis Mitte des laufenden Jahres bei 250.000 US-Dollar, was einem Kursanstieg von 1.400 Prozent entspricht. "Ich gehe davon aus, dass der Damm bald brechen wird, da Frauen 80 Prozent der Einzelhandelsausgaben kontrollieren, aber nur jedes siebte Bitcoin-Wallet einer Frau gehört", so Draper gegenüber CNBC.

Nicht so optimistisch wie Draper ist Carol Alexander. Die Finanzprofessorin der Universität Sussex prognostiziert einen Bitcoin-Kurs von 50.000 US-Dollar. Sie gehe davon aus, dass die schlechte Stimmung aufgrund des FTX-Zusammenbruchs bald wieder in eine bessere umschwingt. Sie erwarte, dass der Bitcoin-Kurs im ersten Quartal die Marke von 30.000 US-Dollar und im dritten oder vierten Quartal die von 50.000 US-Dollar knacken wird. "Im Jahr 2023 wird es einen gesteuerten Bullenmarkt geben – keine Blase. Wir werden also keine Preisüberschreitung wie bisher erleben", sagte sie gegenüber CNBC.

Alexander sagte weiter, dass große Inhaber, sogenannte Wale, "wahrscheinlich einspringen werden, um den Markt zu stützen". Die reichsten 97 Bitcoin-Wallet-Adressen beinhalten laut dem Fintech-Unternehmen River Financial 14,15 Prozent der im Umlauf befindlichen Coins.

Doch nicht alle Experten sind so zuversichtlich wie Alexander und Draper. Das Finanzunternehmen Standard Chartered (SCB) sieht den Bitcoin weiter auf bis zu 5.000 US-Dollar sinken, was einem Crash von 70 Prozent bedeutet. "Im Alptraumszenario von Standard Chartered für das Jahr 2023 stürzen die Renditen zusammen mit den Technologieaktien ab, und während sich der Ausverkauf von Bitcoin verlangsamt, ist der Schaden bereits angerichtet", sagte SCB-Experte Eric Robertsen. Seiner Meinung nach sind immer mehr Krypto-Firmen und Börsen weniger liquide, "was zu weiteren Konkursen und einem Zusammenbruch des Vertrauens der Anleger in digitale Vermögenswerte führt".

Eine pessimistische Prognose gab auch der bekannte Investor Mark Mobius ab. Er hält an seiner schon für das Jahr 2022 getroffenen Prognose fest. Er glaube weiterhin daran, dass der Bitcoin auf 10.000 US-Dollar fällt, so CNBC. Fest mache er seine Baisse-Haltung an steigenden Zinsen und der straffen Geldpolitik der US-Notenbank. "Mit höheren Zinssätzen wird es weniger attraktiv, Bitcoin oder andere Kryptowährungen zu halten oder zu kaufen, da das bloße Halten der Münze keine Zinsen bringt", sagte der Altmeister und Portfoliomanager von Franklin Templeton Investment.

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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion

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