Teilweise regulierte Infrastrukturunternehmen sorgen für die Deckung unserer Grundbedürfnisse und verdienen damit regelmäßige und steigende Einnahmen. Das macht es aus Investorensicht interessant.

Damit bietet der Sektor ein breites Spektrum und adressiert individuelle Erwartungen an Chancen und Risiken.

Aus Investorensicht verdient die oft als selbstverständlich wahrgenommene Infrastruktur, die wir in unserem täglichen Leben nutzen, wieder mehr Aufmerksamkeit. Veränderte Wohnbedürfnisse durch Work from Home, Industrie 4.0, Internet of Things oder Energiewende: Aufgrund der dadurch gestiegenen Anforderungen verlangen all diese Entwicklungen hohe Investitionen. Um unseren Lebensstandard bewahren und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sind neue, langlebige Einrichtungen vonnöten.

Die eher zyklische Variante

Unternehmen die Infrastruktur ermöglichen, profitieren als erste von anziehenden Aufträgen. Auch wenn Bauunternehmen grundsätzlich von der Konjunktur beeinflusst werden, setzen sich strukturelle Triebkräfte mittelfristig durch. Sichtbar werden diese beispielsweise bei Hochtief.

So kletterte der Auftragseingang im ersten Quartal um 31 Prozent auf mehr als 8,5 Milliarden Euro und beziffert sich auf nunmehr 51,8 Milliarden Euro. Infrastruktur für Hightech, Energie, Mobilität und Digitalisierung waren die Treiber für den MDAX-Rückkehrer. In Asien legte der Umsatz am dynamischsten zu, nämlich um 18 Prozent, gefolgt von Amerika mit einem Plus von mehr als 15 Prozent, wo circa 66 Prozent der Umsätze erwirtschaftet werden.

Der größere Konkurrent, die französische Vinci, hat dagegen seinen Fokus auf Europa, wo er nahezu drei Viertel seines Umsatzes generiert. Der nahe seinem Allzeithoch notierende E-STOXX-50-Titel Hochtief gab für das erste Quartal ebenfalls einen deutlichen Zuwachs bei Umsatz und Auftragseingang von 17 und 24 Prozent bekannt, wobei der Auftragsbestand bei mehr als 60 Milliarden Euro und damit um zehn Prozent über dem Vorjahr liegt. Ein prestigereiches Projekt in der Firmengeschichte war unter anderem der Tunnelbau im Ärmelkanal zwischen Calais und Folkestone, der eine Zugverbindung zwischen England und Frankreich ermöglicht und im nächsten Jahr sein 30. Jubiläum feiert.

Betreibermodell Getlink

Betreiber der technischen Infrastruktur dieses Tunnels sowie von Pendelzügen für Kraftfahrzeuge ist Getlink. Das Unternehmen hat dafür bis 2086 die Konzession. Daneben werden ein Schienengüterverkehrsunternehmen und mit ElecLink auch ein Hochspannungsübertragungskabel betrieben. Die beiden letzten Segmente tragen zu knapp 35 Prozent zum Umsatz bei, der im ersten Quartal für Getlink auf knapp 507 Millionen Euro kletterte, was einem Anstieg von 126 Prozent entspricht. Haupttreiber war ElecLink, aber auch die Passagierzahlen legten um 121 Prozent auf mehr als 2,2 Millionen zu. Die Geschäftsentwicklung nahm die Ratingagentur S&P zum Anlass, ihren Ausblick für Getlinks Rating auf "positiv" anzupassen.

Gas in aller Munde

Trotz der hierzulande kontroversen Diskussion um den einstmals als Brückentechnologie gesehenen Energieträger vertrauen nach wie vor zahlreiche Haushalte und Unternehmen auf Gas. Wer sich in diesem Sektor engagieren möchte, dem stehen verschiedene Alternativen zur Verfügung. Die kanadische TC Energy zum Beispiel sorgt dafür, dass über ein Netz von 92.000 km Gaspipelines 25 Prozent des nordamerikanischen Gases fließen und über die eigenen Ölpipelines 20 Prozent des westkanadischen Öls exportiert werden.

Snam betreibt ein eigenes 38.000 km langes Gasleitungssystem und ist nach eigenen Angaben damit Marktführer in Europa. Auch die Lagerung und Regasifizierung gehören zu den Geschäftsfeldern.

Bei Gaztransport & Technigaz (GTT) geht es ebenfalls um den Transport von Gas, allerdings in flüssiger Form. Das Unternehmen plant dafür Anlagen zum Transport und zur Lagerung. Werften sind die Hauptkunden des in Frankreich beheimateten Mid Cap.

Hierzulande ist E.ON mit seiner Gas- und Stromnetzinfrastruktur mit Marktanteilen von 36 Prozent und 19 Prozent der führende Anbieter.

Stehend und fliegend

Kommunikation zählt zu den Basisbedürfnissen, ohne die unser Leben in der digitalisierten Welt nicht mehr funktioniert. Das Rückgrat dazu sind Mobilfunk- und Satellitentechnologie, mit der große Datenmengen über weite Entfernungen ...

Autor: Markus Frohmader

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