Kündigen der Zahlungsausfall bei Blackstone und drei ins Straucheln geratene US-Banken eine neue Finanzkrise an? Kann man das in einen Topf werfen? Was braut sich da zusammen?

Private Equity-Riese Blackstone vermeldete in der vergangenen Woche, dass er einen Gewerbeimmobilienkredit in Millionenhöhe in den Zahlungsausfall laufen lässt. Eine einjährige Laufzeitverlängerung kam als Option nicht in Frage, da ein entsprechender Refinanzierungsvorschlag intern nicht angenommen wurde. Grund hierfür waren starke Zweifel daran, dass sich für Objekte mit hohen Leerstandsquoten am Markt aktuell vernünftige Preise erzielen lassen.

Zwar hat der von Blackstone imitierte Zahlungsausfall für verbriefte Gewerbeimmobilien-Darlehen in Europa noch Exotenstatus. Doch bei einigen Marktteilnehmern schrillen bereits erste Alarmglocken, ob dies womöglich nur der Vorbote für Zahlungsausfälle auf breiterer Front sein könnte. Zumal vor wenigen Wochen sogar der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) öffentlich vor einer zunehmenden Verwundbarkeit des europäischen Gewerbeimmobilien-Sektors gewarnt hat. Droht womöglich sogar eine neue Finanzkrise, wie sie die globale Weltwirtschaft ab 2007 erschüttert hat? Auch damals spielte der Immobiliensektor eine entscheidende Rolle.

Öl ins Feuer gießt zweifellos die Schließung der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA, die am Wochenende weltweit für Schlagzeilen sorgte. Immerhin handelt es sich bei dem Institut um den Platzhirsch in Sachen Start-Up-Finanzierung. Dazu kommt, dass mit der Silvergate Capital und der Signature Bank in den vergangenen Tagen noch zwei weitere US-Banken in die Bredouille geraten sind. Um einer möglichen Panik und der Sorge vor großvolumigen Zahlungsausfällen vorzubeugen, hat die US-Regierung  Zusicherungen getätigt – zum Schutze der Einleger, wie sie betont.

Auf der einen Seite also der Immobiliensektor mit einem ersten Zahlungsausfall bei einem Gewerbekredit, auf der anderen bisher drei US-Banken, die in Schwierigkeiten geraten sind. Dazu erhöhte Volatilität an den Finanzmärkten, die durch den Ukraine-Krieg, hohe Inflation und die Zinspolitik der Notenbanken vorerst auf der Agenda bleibt. Doch obwohl dies alles bedenkliche Entwicklungen sind, gibt es gegenüber der Finanzkrise 2007-2008 einen entscheidenden Vorteil: Die Finanzinstitute sind besser kapitalisiert als damals – eine Lektion, die das Risiko einer Finanzkrise 2023 stark ausbremsen dürfte.

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(ir) für die wallstreet:online Zentralredaktion


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