Die Midterms entscheiden darüber, welche Partei die Kontrolle im Repräsentantenhaus und im Senat übernimmt. Ein Sieg der Demokraten könnte für starke Unruhe an den Märkten sorgen.

In den USA stehen die sogenannten "Midterms" an, Zwischenwahlen die nach zwei Jahren Amtszeit eines jeden Präsidenten abgehalten werden. Dabei geht es vor allem darum, wie viel Kontrolle Republikaner und Demokraten für den Rest der Legislaturperiode über das Repräsentantenhaus und den Senat haben werden.

Die Midterm-Wahlen finden am heutigen Dienstag statt. Laut Wahlprognosen ist eine Mehrheit für die Republikaner im Repräsentantenhaus und gegebenenfalls auch im Senat nicht unwahrscheinlich. Kommt es jedoch anders als vermutet, und die Demokraten schneiden besser ab als erwartet, ist das aus Sicht der Märkte zunächst keine gute Nachricht.
    
Angesichts der vergleichsweisen geringen Absicherung der Anleger im Zusammenhang mit den Wahlen "würde jede Überraschung wahrscheinlich durch die dünnen Märkte und die relativ hohe Volatilität, die wir derzeit erleben, noch verschärft werden", so Chris Murphy, Co-Leiter der Derivatestrategie bei der Susquehanna International Group.

Laut Tom Borgen-Davis, Leiter der Aktienforschung beim Optiver, würde der S&P 500 am Tag nach der Wahl um 1,5 Prozent fallen, sollten die Demokraten besser abschneiden als erwartet. Gerade Technologie-Werte drohen einzubrechen, setzen sich die Demokraten doch für eine stärkere Regulierung des Sektors ein.

In den Wochen vor den Wahlen hatten Anleger nicht viel Zeit, sich auf die Midterms und die möglichen Konsequenzen verschiedener Wahlausgänge vorzubereiten. Ihre Aufmerksamkeit galt anderen Ereignissen: Erst hatte die Federal Reserve in der vergangenen Woche getagt, dann ist in dieser Woche auch noch mit den neuen Verbraucherpreis-Daten aus den USA zu rechnen.

Laut Morgan-Stanley-Stratege Mike Wilson könnte ein Sieg der Demokraten zu höheren Steuerausgaben führen, die Inflation verschärfen und die Fed zwingen, die Zinsen stärker als erwartet anzuheben. Sollten die Republikaner die Wahl für sich entscheiden, würde das die Wahrscheinlichkeit eines republikanischen Ausgabenstopps erhöhen. Das würde den Staatsanleihen Auftrieb geben und die jüngste Erholung der US-Aktienmärkte stützen, so Wilson.

(lif) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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