Chevron hat im Vorjahr so viel Geld verdient wie nie zuvor. Den Kriegsprofit verteilt der Ölkonzern nun unter seinen Aktionären. Ab April startet ein Aktienrückkaufprogramm in Milliardenhöhe.

Der US-Ölkonzern Chevron will angesichts saftiger Gewinne Milliarden an seine Aktionäre verteilen. So plant der Öl-Multi ab April Aktien im Wert von 75 Milliarden US-Dollar zurückzukaufen. Zusätzlich will Chevron die Quartalsdividende auf 1,51 US-Doller je Anteilsschein erhöhen. Das entspricht einem dicken Plus von 6,3 Prozent gegenüber den vorangegangenen drei Monaten. Die Verlautbarung sorgte für Euphorie an den Börsen: Die Chevron-Papiere legten nachbörslich um fast drei Prozent, bis Mittwochvormittag gar um 4,3 Prozent.

Das Programm entspricht fast einem Viertel des Marktwerts von Chevron und dem Fünffachen des derzeitigen jährlichen Rückkaufprogramms. Leisten kann sich der Ölkonzern diesen Geldregen, weil er in den vergangenen Quartalen prächtig am Krieg Russlands in der Ukraine mitverdient hat. Die Energiekrise in Europa trieb die Preise für Öl und Gas durch die Decke und mit ihnen die Gewinne der Produzenten. Chevron hat alleine im zweiten Quartal 2022 11,6 Milliarden US-Dollar verdient und damit so viel wie nie zuvor. Ein Jahr zuvor lag der Nettogewinn bei 3,1 Milliarden. Der Umsatz wuchs um über 80 Prozent auf 68,8 Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr 2022 erwarten Analysten einen Rekordumsatz von mehr als 239 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von 37 Milliarden – mehr als doppelt so viel wie Ende 2021.

Die gigantischen Mehreinnahmen durch den Krieg, die sich die fossilen Förderer unverschämt einsacken, sorgt für reichlich Kritik seitens der Politik: „Für ein Unternehmen, das vor nicht allzu langer Zeit behauptete, es würde ‚hart arbeiten‘, um die Ölproduktion zu steigern, ist die Auszahlung von 75 Milliarden US-Dollar an Führungskräfte und reiche Aktionäre sicherlich ein seltsamer Weg, dies zu zeigen“, sagte Abdullah Hasan, ein Sprecher des Weißen Hauses, in einer Erklärung am Mittwochabend. „Wir fordern die Ölgesellschaften weiterhin auf, ihre Rekordgewinne zu nutzen, um das Angebot zu erhöhen und die Kosten für das amerikanische Volk zu senken.“ Auch US-Präsident Joe Biden kritisiert die Öl-Multis scharf: Sie sollten das Geld in mehr Bohrungen stecken, um das Rohölangebot zu erhöhen und damit Verbraucher zu entlasten, anstatt in aktionärsfreundlichen Programmen zu verfeuern.

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Autor: (tl) für wallstreet:online Zentralredaktion


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