Das deutsche Travel-Tech-Flix plant seinen Börsengang und muss potenzielle Aktionäre mit starken Zahlen überzeugen. Im ersten Halbjahr 2023 konnte ein Rekordwachstum erzielt werden. Ist Flix fit für die Börse?

Das deutsche Travel-Tech Flix hat am Donnerstag seine Zahlen für das erste Halbjahr 2023 veröffentlicht. Zwischen Januar und Ende Juni stieg der Gesamtumsatz der Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 54 Prozent auf 860 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) lag bei 26 Millionen Euro.

"Flix liefert erfolgreich nachhaltiges und profitables Wachstum", sagt André Schwämmlein, CEO und Mitgründer des Unternehmens

Weltweit nutzten mehr als 36 Millionen Menschen Flix als Transportmittel, was einer Steigerung von 53 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dies ist das erfolgreichste erste Halbjahr in der Geschichte von Flix.

Flix setzte seine Expansion fort und stärkte seine Präsenz in Finnland und Griechenland und baut sein Angebot in Brasilien aus. Derzeit ist das Unternehmen in 41 Ländern aktiv, und bis Ende des Jahres sollen die grünen Fernbusse auch in Chile an den Start gehen.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet Flix ein Wachstum des Gesamtumsatzes von mehr als 25 Prozent und eine bereinigte EBITDA-Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Flix verzeichnete ein Passagier- und Umsatzwachstum in allen Segmenten, einschließlich FlixBus und FlixTrain, sowie unter den Marken Kamil Koc in der Türkei und Greyhound in Nordamerika. In der EU verzeichnete Flix ein Passagierwachstum von 75 Prozent und in Nordamerika von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Türkei betrug das Wachstum 14 Prozent und auch in Brasilien wurde das Streckennetz mit 35 neuen Städten deutlich ausgebaut.

Wann genau Flix an die Börse gehen wird, ist noch unklar. Jüngsten Informationen aus Finanzkreisen zufolge strebt Flix jedoch einen Börsengang im ersten Halbjahr 2024 an. Es wäre einer der größten Börsengänge in Deutschland in letzter Zeit. Die Bewertung des Unternehmens könnte nach Schätzungen aus der Finanzszene bei rund vier Milliarden Euro liegen.

Aufgrund des kapitalintensiven Charakters des Betriebs von Bussen und Zügen geht die Firma einen cleveren Weg: Sie lässt Züge und Busse von externen Unternehmen betreiben. Flix positioniert sich damit als Technologieplattform ähnlich wie Uber und übernimmt dabei Aufgaben wie Strecken- und Netzplanung, Vertrieb, Kundenservice und Preisgestaltung.

Wie das Handelsblatt berichtet, ist es vor allem diese sogenannte 'Asset-Light-Strategie' – bei der keine teuer zu finanzierenden Sachwerte wie Busse oder Züge in der Bilanz stehen –, die das beeindruckende Wachstum von Flix ermöglicht. Diese Strategie kommt bei den Anlegern an der Börse grundsätzlich gut an. Dennoch gibt es Zweifel, ob sie angesichts des rasanten Wachstums langfristig beibehalten werden kann.


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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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