Citi prognostiziert vor dem Hintergrund neuer Sanktionen gegen Russland höhere Preise an den Ölmärkten. Das dürfte laut der Bank Energieaktien in den kommenden Monaten für Anleger attraktiv machen – eine besonders.

Die Citi gehe von mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 97 im vierten Quartal und von 95 US-Dollar je Barrel im ersten Quartal 2023 aus. Zurzeit steht er bei knapp 90 US-Dollar. Europa plant ein Einfuhrverbot für russisches Rohöl auf dem Seeweg ab dem 5. Dezember sowie eine Preisobergrenze für Öl.

Vor dem Krieg in der Ukraine exportierte Russland etwa 1,5 Millionen Barrel Öl pro Tag auf dem Seeweg nach Europa. Mit Kriegsausbruch sank die Zahl auf weniger als eine Million Barrel. Jedoch ist Europa nicht der einzige Abnehmer. Etwa fünf Millionen Barrel Rohöl täglich verteilte Russland vor dem Einmarsch in die Ukraine in alle Welt.

Die nun festgelegte Preisobergrenze für Öl könnte Russland empfindlicher treffen als das Einfuhrverbot, zitiert das Finanznachrichtenportal Barron’s RBC Capital Markets-Analystin Helima Croft. Es gehe nicht nur um die 1,5 Millionen Barrel pro Tag nach Europa, so Croft. Weiter sagte sie:

Indien ist möglicherweise nicht in der Lage, die russischen Käufe auf dem derzeitigen Niveau fortzusetzen, ohne dass westliche Zeichnungsdienste in Anspruch genommen werden.

Putin will die Obergrenze nicht akzeptieren und schließt Verkäufe an Länder aus, die sich wiederum an die Obergrenze halten. Das ist noch nicht alles: Europa will ebenso aus Russland kommende raffinierte Erdölerzeugnisse wie Diesel zum 5. Februar 2023 verbieten. Das Verbot könnte die Preise weiter nach oben treiben. Immer weniger Raffinerien stellen Diesel her.

Von den europäischen Sanktionen gegen Russland könnten US-amerikanische Schieferöl-Bohrer profitieren. Die Citi empfiehlt insbesondere den Produzenten EOG. Die Bank stuft den Titel als "hochwertigen Wachstumswert" ein.

EOG wolle neue Flächen in erheblichem Umfang erschließen und rechne mit einem niedrigen zweistelligen Wachstum der Öl- und Gasproduktion. Die Konkurrenz wird da wahrscheinlich nicht mithalten können, so die US-Bank.

Die Aktien von EOG sind seit Jahresanfang um circa 60 Prozent gestiegen. Sie werden aber laut Citi immer noch mit dem 9,3-fachen der für die nächsten vier Quartale erwarteten Gewinne gehandelt. Ein weiteres Argument für das US-Unternehmen ist die Dividende, die um zehn Prozent angehoben wurde.

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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion


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