Der Gesundheitskonzern und sein Tochterunternehmen müssen die Gewinnerwartungen ein zweites Mal kappen. Anleger greifen zu. Sind die DAX-Werte jetzt ein Schnäppchen?

Die Kurse von Fresenius und der Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) verfolgen seit Jahren einen Abwärtstrend. Daran ändert auch ein kurzer Kursaufschwung am Montag nichts: Zwar notierten die Papiere von Fresenius kurzzeitig vier Prozent höher, die von FMC sogar fünf Prozent. Doch auf Jahressicht haben beide Titel stark an Wert verloren: Die Fresenius-Aktie verlor um mehr als 42 Prozent, bei FMC sind es mehr als 52 Prozent Wertverlust.

Aktuell bewegt Anleger eine erneute Gewinnwarnung von Fresenius und dem Tochterunternehmen. CEO Carla Kriwet rechnet für 2022 nun mit einem Konzernergebnisrückgang im hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich. Bislang hatte ein Rückgang im hohen Zehner-Prozentbereich auf dem Plan gestanden. Diese Ziele sind währungsbereinigt und vor Sondereffekten.

Die kurzzeitigen Kursanstiege beider Papiere erklären Analysten mit einem gewissen Realismus der Anleger. So seien jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach alle Hiobs-Botschaften eingepreist – frei nach dem Motto: Viel schlimmer geht es kaum mehr.

Doch wie aussichtreich ist eine Investition in die Titel von Fresenius und FMC noch? Die Mehrheit der Analysten rät derzeit, die Titel zu halten. Die britische Investmentbank Barclays hatte das Kursziel für FMC vor den am 1. November erwarteten Quartalszahlen von 40 auf 36 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Equal Weight" belassen. Analyst Hassan Al-Wakeel erwartet ein weiteres schwieriges Quartal des Dialysespezialisten. Dabei verwies er auf den fortgesetzten Mangel an Arbeitskräften, eine erhöhte Kosteninflation und auf Gegenwind im Produktgeschäft.

Die Analysten der Deutschen Bank hatten FMC zuletzt von „Hold“ auf „Sell“ angestuft und das Kursziel von 37 auf 24 Euro gesenkt.  Die Aussichten des Dialyseanbieters seien weiter trübe und die Markterwartungen viel zu hoch, sagte Deutsche-Bank-Analyst Falko Friedrichs. Ein beträchtlicher Arbeitskräftemangel belaste das Unternehmen, und auch die Covid-bedingte Übersterblichkeit von Patienten dürfte zum Winter wieder zunehmen. Der Experte überarbeitete seine Schätzungen und rechnet - im Gegensatz zum Markt - nunmehr nicht mehr mit einem Zuwachs beim bereinigten Nettogewinn im kommenden Jahr. Die Einstufung für Fresenius haben die Experten der Deutschen Bank hingegen auf „Hold“ belassen, trotz gesenktem Kursziel von 28 auf 25 Euro.

Autor: lif für wallstreet:online Zentralredaktion

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