Das Ende der Zinserhöhungskampagne der US-Notenbank rückt näher, so Morgan Stanley-Stratege Michael Wilson, ein prominenter Wall Street-Bär. Er prognostizierte den diesjährigen Einbruch der Aktienmärkte.

Indikatoren wie die Umkehrung der Renditekurve zwischen zehnjährigen und dreimonatigen Staatsanleihen – ein Rezessionsindikator mit einer perfekten Bilanz – "sprechen alle für einen eher früheren als späteren Fed-Pivot ", zitiert Bloomberg Wilson.

"Fed-Pivot" bezeichnet den Moment, am dem die Fed-Vertreter ihre geldpolitischen Straffungspläne abschwächen. "Daher ist die Fed-Sitzung in dieser Woche entscheidend dafür, ob sich die Rallye fortsetzt, pausiert oder sogar ganz beendet wird", so Wilson weiter.

Alle Augen werden in dieser Woche erneut auf die US-Notenbank gerichtet sein. Es wird erwartet, dass die Fed die Zinsen am Mittwoch zum vierten Mal um 75 Basispunkte anhebt. Die Wall Street wartet zudem auf ein Signal aus der Erklärung oder der Pressekonferenz des Vorsitzenden Jerome Powell, dass die Fed ihre Erhöhungen in naher Zukunft pausieren könnte.

"Wenn Jerome Powell grünes Licht gibt und keinen Auftritt wie in Jackson Hole abliefert, gibt es aus technischer Sicht nur sehr wenig, was diese Bewegung aufhalten könnte. Ein Körper, der sich bewegt, bleibt in Bewegung", so Matt Fleury von Goldman Sachs in einer Notiz.

US-Aktien haben sich in den vergangenen zwei Wochen erholt, auch wenn die Gewinne der großen Technologieunternehmen enttäuschten. Der Dow Jones ist im Oktober um 14,4 Prozent gestiegen und könnte die beste Monatsperformance seit 1976 verbuchen. Auch der S&P 500 und der Nasdaq Composite liegen im Oktober im Plus. Die Wall Street ist auf dem besten Weg ihre zweimonatige Verlustserie zu beenden.

"Diese Art von Kursbewegung ist gegen Ende des Zyklus nicht ungewöhnlich, insbesondere wenn sich die Fed dem Ende ihrer Straffungskampagne nähert, wovon wir ausgehen", so Wilson. Die Rallye werde sich fortsetzen, bis die nächsten Zwölf-Monats-Schätzungen für die Gewinne pro Aktie deutlicher zurückgehen, meint der Analyst.

Die Strategen von Morgan Stanley gehen davon aus, dass der S&P 500 im Rahmen seiner kurzfristigen Aufwärtsbewegung bis auf 4.150 Punkte steigen wird. Das entspricht einem Zuwachs von etwa sechs Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Vergangene Woche sagte Wilson, dass der Bärenmarkt wahrscheinlich irgendwann im ersten Quartal enden werde.

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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