Goldman Sachs prognostiziert für 2023 einen massiven Bullenmarkt für Rohstoffe. Die Preise würden aufgrund der extremen Angebotsverknappung immer sensibler auf die steigende Nachfrage reagieren.

Laut Goldman Sachs werden Rohstoffe im Jahr 2023 erneut die am besten abschneidende Anlageklasse sein. Renditen von mehr als 40 Prozent seien für Anleger drin. So erwartet die Investmentbank, dass der S&P GSCI Total Return Index – ein Indikator für die Entwicklung der Rohstoffpreise – im Jahr 2023 um 43 Prozent steigen werde. Im bisherigen Jahrsverlauf hat der Index bereits um 24 Prozent zugelegt. US-Aktien sind dagegen um rund 16 Prozent gesunken, Staatsanleihen sind ebenfalls gefallen.

Das erste Quartal könne aufgrund der wirtschaftlichen Schwäche in den USA und China zwar "holprig" sein. Die Knappheit von Rohstoffen wie Öl, Erdgas und Metallen werde die Preise aber danach ankurbeln, so die Wall Street-Bank.

Goldman Sachs hatte bereits für Ende 2020 einen mehrjährigen Rohstoff-Superzyklus vorausgesagt. An dieser Einschätzung halten die Goldmänner fest, auch wenn die Energiepreise in den vergangenen Monaten gesunken sind.

"Trotz einer annähernden Verdoppelung der Rohstoffpreise im Jahresvergleich bis Mai 2022 enttäuschten die Investitionen im gesamten Rohstoffkomplex", zitiert Bloomberg die Goldman-Analysten Jeff Currie und Samantha Dart.

Und weiter: "Dies ist die wichtigste Erkenntnis des Jahres 2022. Selbst die außergewöhnlich hohen Preise, die wir zu Beginn dieses Jahres gesehen haben, können keine ausreichenden Kapitalzuflüsse und damit keine Angebotsreaktionen erzeugen, um langfristige Engpässe zu beheben."

Analysten und Anleger geben sich euphorisch gegenüber Rohstoffen. Viele sind der Meinung, dass ein Mangel an Explorationen neuer Ölfelder und Investitionen in Minen zu schwindenden Lagerbeständen und angespannten Märkten geführt hat.

"Ohne ausreichende Investitionen zur Schaffung zusätzlicher Lieferkapazitäten werden die Rohstoffe in einem Zustand langfristiger Knappheit mit höheren und volatileren Preisen verharren", so die Analysten von Goldman. 

Die Bank prognostiziert, dass der Preis für Rohöl der Sorte Brent im letzten Quartal 2023 auf 105 US-Dollar pro Barrel steigen werde. Für Kupfer wird ein Anstieg von etwa 8.400 auf 10.050 US-Dollar pro Tonne prognostiziert. Die asiatische Benchmark für Flüssigerdgas werde laut Goldman von 33 US-Dollar pro Million British Thermal Units auf 53,10 US-Dollar steigen.

Es gibt aber auch noch skeptische Stimmen: "Das Blatt könnte sich wenden", so Analysten der Citigroup. "Die Möglichkeit einer globalen Rezession stellt eine Bedrohung für eine Anlageklasse dar, die in den vergangenen zwei Jahren eine Renaissance erlebt hat."

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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