Im vergangenen Jahr haben die Energieaktien eine sehenswerte Rallye hingelegt. Der Sektor ist bereit, seine Führungsposition wieder aufzunehmen, sagen Strategen.

Der jüngste Anstieg des Ölpreises könnte einen Trend in Gang setzen, der den Energieaktien wieder an die Spitze der Gewinnerlisten verhelfen könnte, sagen mehrere Strategen. Tatsächlich ist der Preis für Rohöl im August bereits den dritten Monat in Folge gestiegen. Dazu geführt hat nicht zuletzt das schrumpfende Angebot, das an den Märkten mit Sorge beobachtet wurde. Bedenken wegen der Wirtschaftsschwäche Chinas und die Möglichkeit einer sinkenden Nachfrage rückten in den Hintergrund.

"Der Preis für WTI-Öl schloss zum ersten Mal seit November letzten Jahres wieder konsequent über der Marke von 83 US-Dollar und beendete auch die vergangene Woche darüber", zitiert Marketwatch Jonathan Krinsky, leitender Markttechniker bei BTIG. Nach diesem kontinuierlichen Trend erreichte der Rohstoff am Freitag bei 85,50 US-Dollar pro Barrel den höchsten Stand des Jahres 2023.

Der Ölpreis hat dadurch ein so genanntes goldenes Kreuz gebildet, das technische Analysten optimistisch stimmt, dass der Preis weiter steigen wird. So ist Krinsky davon überzeugt, dass der Ölpreis, dessen Anstieg angesichts des stärkeren US-Dollars beeindruckend war, nun auf 90 bis 93 US-Dollar pro Barrel zusteuern dürfte. "Energieaktien nehmen ihre relative Führung wieder auf", fügt er hinzu.

Wer profitiert, wer leidet?

Da hat der Energiesektor allerdings noch einen weiten Weg vor sich, denn aktuell liegt er unter den Branchenindizes des S&P 500 mit einem Plus von 2,8 Prozent seit Jahresbeginn lediglich auf Rang sechs. Zum Vergleich: Spitzenreiter ist die Informationstechnologie mit einem imposanten Anstieg von 44 Prozent seit Anfang Januar, wie aus Daten von Yardeni Research hervorgeht.

Sollte sich die Prognose von Krinsky und seinen Kollegen erfüllen, könnten davon nicht zuletzt die großen Ölproduzenten im S&P-Index profitieren, also Unternehmen wie Exxon Mobil und Chevron.

Gleichzeitig würde der hohe Ölpreis Druck auf die Verbraucher ausüben, die in der Folge ihren Konsum etwas zurückfahren könnten. Darunter würden unter anderem Aktien wie die des Sportwarenhändlers Big Five Sporting Goods, der Restaurantketten Cracker Barrel und Dine Brands sowie der Themenpark-Betreiber SeaWorld Entertainment leiden. Denn sie alle gehören zur Gruppe der besonders gefährdeten Aktien, erläutert Krinsky.

Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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