Während des Bärenmarktes verdienten professionelle Leerverkäufer 2022 Milliarden. Das gelang vor allem durch die gezielte Auswahl einzelner Absturz-Kandidaten.

Sind Wetten auf fallende Aktienkurse die langfristig bessere Anlagestrategie? Die Überlegung scheint nicht so abwegig, führt man sich erst einmal vor Augen, wie viel Geld institutionelle Shortseller zuletzt verdient haben. Während es an den globalen Börsenplätzen im vergangenen Jahr rasant bergab ging, beendeten Shortseller das Jahr 2022 mit einem Plus von 300 Milliarden US-Dollar. Das zeigt eine Auswertung des US-Datenanbieters S3 Partners.

Damit nicht genug: Leerverkäufer haben nicht nur ordentlich Kohle gemacht, sondern den Markt auch deutlich "geschlagen". In den Bullenmärkten der Vorjahre waren ihre prozentualen Verluste geringer als die Gewinne der großen Börsenbarometer. In schwachen Börsenjahren wiederum waren Short-Gewinne prozentual größer als die Verluste von breiten Marktindizes. So lag der Gewinn durch Leerverkäufe im Vorjahr bei 30,8 Prozent, während der S&P 500 aber "nur" 19,4 Prozent nachgab – ein Outperformance, wenn man so will.

Besonders interessant ist dabei der Blick auf die renditestärksten Positionen der Shortseller. Wenig überraschend: Den größten Gewinn verzeichneten sie im Vorjahr mit den verlustreichen Tesla-Papieren. Seit der Übernahme des Kurznachrichtendiensts Twitter durch den skandalträchtigen Tesla-Chef Elon Musk hat sich der Kurs des E-Auto-Pioniers halbiert. Für Shortseller ein gefundenes Fressen: Sie verdienten mit den Kursverlusten insgesamt 15,9 Milliarden US-Dollar. Das macht eine Rendite von knapp 84 Prozent auf das eingesetzte Kapital. Auch gut verdient, wenngleich mit deutlichem Abstand, wurde mit Amazon (6,4 Milliarden US-Dollar), Meta (5,5 Milliarden US-Dollar) und Apple (5,4 Milliarden US-Dollar). Gemessen an der Renditekennziffer und nicht am absoluten Gewinn war die Gebrauchtwagenplattform Carvana die erfolgreichste Shortselling-Position. Die Aktie stürzte im vergangenen Jahr um 98 Prozent ab und bescherte den Leerverkäufern eine Rendite von sagenhaften 378 Prozent.

Größte Verlustbringer waren ebenso wenig überraschend Wetten gegen Ölaktien. Bei Exxon Mobil betrug der Gesamtverlust 1,8 Milliarden US-Dollar, bei Chevron 1,3 Milliarden.

(tl) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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