Unentschlossene Wähler fordert Tesla-Chef Elon Musk per Tweet dazu auf, bei den US-Zwischenwahlen für einen republikanischen Kongress zu stimmen. Zudem scheint Musk bei Twitter weitere, neue Erlösquellen zu planen.

Tesla-Chef Elon Musk hat sich zu den bevorstehenden Zwischenwahlen in den USA am heutigen Dienstag geäußert und "unabhängig denkende" Menschen ermutigt, für einen republikanischen Kongress zu stimmen. Als Grund führte Musk an, dass "geteilte Macht die schlimmsten Auswüchse beider Parteien zügele." Daher empfehle er, für einen republikanischen Kongress zu stimmen, "da die Präsidentschaft demokratisch ist", schrieb Musk am Montag in einem Tweet. In einem Folge-Tweet fügte der Milliardär hinzu: "Hardcore-Demokraten oder Republikaner wählen nie die andere Seite, also sind es die unabhängigen Wähler, die tatsächlich entscheiden, wer das Sagen hat!"

Beobachter gehen davon aus, dass ein von den Republikanern kontrollierter Kongress mit einem demokratischen Präsidenten es unwahrscheinlicher machen würde, dass größere Änderungen, die sich auf Tech-Plattformen negativ auswirken, Gesetz werden. Das könnte den Plänen des Tech-Milliardärs entgegenkommen.

Unterdessen wurde bekannt, dass Elon Musk mit dem Gedanken spiele, die Nutzung von Twitter kostenpflichtig zu machen. Das habe Musk in jüngsten Treffen mit seinem Berater David Sacks diskutiert, schrieb der Tech-Reporter Casey Newton in der Nacht zum Dienstag in seinem Blog "Platformer", laut dpa. Das Konzept, Twitter eine eingeschränkte Zeit kostenlos zu lassen und danach Geld zu verlangen, könnte eine weitere Erlösquelle des Kurznachrichtendienstes werden. Musk äußerte sich bislang dazu nicht.

Bislang hatte Musk nur angekündigt, allen Kunden, die für acht Dollar pro Monat ein Abo abschließen, die blau unterlegten Verifikations-Häkchen mitzuliefern. Bisher wurden diese von Twitter nach einer Prüfung kostenlos etwa an Prominente, Politiker, Journalisten und Unternehmen vergeben. Musk argumentierte, die Authentifizierung durch Bezahldienste und die App-Plattformen von Apple und Google sei ausreichend, so dass Twitter auf eine eigene Prüfung verzichten könne. Musk hatte auch angekündigt, dass die Abo-Kunden nur die Hälfte der Werbung zu sehen bekommen sollen.

Zudem hatte Casey Newton am Wochenende als erster darüber berichtet, dass Twitter nach dem Abbau von rund jedem zweiten Job rasch einige Mitarbeiter wieder zurückholen wollte. Der Finanzdienst Bloomberg schrieb später, einige Dutzend entlassene Beschäftigte hätten ein solches Rückkehr-Angebot erhalten.

Autor: Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion

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