Die Inflation in Deutschland sinkt leicht auf 6,1 Prozent. Ob das für einen Befreiungsschlag im DAX reicht? Die nächsten Wochen dürften im Schatten der Notenbank-Entscheidungen stehen.

Trotz eines neuerlichen Rückgangs verharrt die Inflation in Deutschland hartnäckig über der Marke von sechs Prozent. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag meldet, lagen die Verbraucherpreise im August 6,1 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Die Zahlen bestätigen damit die bisherige  Prognose von Ende August.

Von Juli auf August stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent. Schon im Mai 2023 hatte die Inflationsrate 6,1 Prozent erreicht, und kletterte anschließend auf 6,4 Prozent im Juni.

Jetzt sind Fed und EZB am Zug

Bei Anlegern dürfte jetzt das Thema Zinsen wieder in den Fokus rücken, meint Thomas Altmann von QC Partners. "Die beiden großen Notenbanken EZB und Fed werden in den kommenden beiden Wochen das Geschehen an den Börsen dominieren. Die Aussicht auf die bevorstehenden Notenbank-Wochen hält die Anleger aber schon heute in Atem", so Altmann.

"Nach wie vor ist für die Börsianer eine Zinspause sowohl bei der EZB als auch bei der Fed das wahrscheinlichste Szenario."

"DAX wackelt, aber er fällt noch nicht"

Der deutsche Leitindex DAX hat in dieser Woche erneut Federn gelassen. Während Ende August noch die 16.000-Punkte-Marke im Fokus stand, bewegt sich der Index derzeit zwischen 15.600 und 15.800 Punkten. Anleger bleiben vorsichtig, wie auch Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets anmerkt.

Die Stimmung hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sei gefühlt auf dem Tiefpunkt. Angesichts dessen zeige sich der DAX aber weiter erstaunlich widerstandsfähig. "Der deutsche Aktienindex wackelt, aber er fällt noch nicht", so Oldenburger. Für eine spürbare Markterholung scheint es an kaufkräftigen Investoren zu mangeln.

Der Broker IG sieht den DAX kurz vor Handelseröffnung mit 0,3 Prozent leicht im Plus bei 15.765 Punkten.

Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Sorgen tragen politische Spannungen zwischen den USA und China - den beiden größten Volkswirtschaften der Welt - zur Unsicherheit der Anleger bei und drücken auf die Stimmung auf den globalen Märkten.

Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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