Die trüben Vorgaben aus den USA werden am Donnerstag auch in Deutschland vorerst die Stimmung bestimmen. Am Nachmittag könnten dann frische Daten etwas Schwung bringen.

Nach den enttäuschenden Zinssignalen der US-Notenbank Fed vom Vorabend, werden am Donnerstag im DAX zunächst erhebliche Verluste erwartet. Der Broker IG schätzt den deutschen Leitindex eine Stunde vor Beginn des Xetra-Handels auf 15.631 Punkte, was einem Rückgang von 0,9 Prozent entspricht. Damit droht nach der Erholung am Mittwoch ein neuer Tiefpunkt in dieser Woche.

"Wieder einmal fegt der Zinssturm über das Parkett", kommentiert Thomas Altmann, Head of Portfoliomanagement bei QC Partners, die Lage. "Die Aussicht auf 2024 kaum sinkende Leitzinsen wird jetzt in die Kurse eingepreist. Und diese Aussicht kommt weder am Renten- noch am Aktienmarkt gut an. Die Märkte müssen sich jetzt damit arrangieren, dass die Zinsen länger als bislang erwartet auf dem aktuellen Niveau bleiben könnten."

Die Fed hat den Leitzins erwartungsgemäß nicht verändert, er bleibt auf seinem höchsten Stand seit mehr als zwanzig Jahren. Neue Vorhersagen von Notenbankern deuten allerdings darauf hin, dass es in diesem Jahr zu einer weiteren Zinserhöhung kommen könnte und die Zinsen nächstes Jahr höher sein könnten als erwartet.

Das führte zu hohen Verlusten im Technologiesektor, der besonders heftig auf das Zinsniveau reagiert. Der Nasdaq Composite schloss am Mittwoch mit einem Minus von 1,65 Prozent. Am Morgen schwappte die trübe Stimmung auch auf Asien über, wo die großen Indizes deutlich nachgaben.

Auf die Fed folgt heute die Zinsentscheidung der Bank of England, die nach erfreulichen Inflationszahlen am Vortag überraschen könnte. "Plötzlich gibt es auch in Großbritannien Chancen, dass das Zinshoch bereits erreicht sein könnte", sagt Altmann.

Am späteren Nachmittag folgen dann Arbeitslosenzahlen aus den USA, Daten zur Leistungsbilanz im zweiten Quartal und zum Immobilienmarkt im August. Um 16 Uhr unserer Zeit werden die US-Frühindikatoren und in der EU das Verbrauchervertrauen bekannt gegeben.

Autor: Ingo Kolf für wallstreetONLINE Zentralredaktion


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