Nach einem Jahr 2022, dass die allermeisten Anleger kalt erwischt hat, sind die Erwartungen für das kommende Jahr eher durchwachsen. Sorgt die Fed vielleicht doch für eine positive Überraschung?

Für den S&P 500 wird 2022 wohl mit einem Minus von rund 20 Prozent enden. Es wäre das schlechteste Jahr seit der Finanzkrise 2008. Damals war der Index sogar um mehr als 38 Prozent gefallen.

Nach Berechnungen von Bloomberg wurde auf dem globalen Aktien- und Anleihenmarkt noch nie so viel Marktwert vernichtet wie in 2022. Das Minus steht bei stolzen 18 Billionen US-Dollar.

Kann es also nur besser werden? Viele Investoren sorgen sich mit Blick auf 2023 um die schwierigen Rahmenbedingungen: eine heftige Covid-Infektionswelle in China, Notenbanken auf Straffungskurs und eine drohende Inflation inklusive schmerzhafter Gewinneinbußen für Unternehmen. 

Die gute Nachricht: Dass der S&P 500 in zwei aufeinanderfolgenden Jahren fällt, ist seit 1928 erst vier Mal passiert, zum letzten Mal zwischen 2000 und 2002. Die schlechte Nachricht lautet: Wenn es zwei Verlustjahre in Folge gab, fiel das zweite meistens noch schlechter als das erste aus.


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Dennoch ist ein Großteil der Kapitalmarktprofis bullisch für 2023: Laut einer Bloomberg-Umfrage glauben 71 Prozent der Top-Investoren an steigende Kurse im kommenden Jahr. So glaubt Vincent Mortier, Chief Investment Officer bei Amundi, dass 2023 zwar durchaus holprig werden dürfte. Allerdings dürfte ein Kurswechsel der Fed bei den Zinserhöhungen im ersten Halbjahr "für ein paar interessante Einstiegspunkte sorgen".

Sollte es zu einer Rezession kommen, dürften auch die Konsumausgaben und die Margen vieler Unternehmen leiden. Diese Entwicklung sei bislang noch nicht von den Märkten eingepreist, befürchten Experten. "Das letzte Kapitel dieses Bärenmarktes dreht sich um die Entwicklung der Gewinnschätzungen, die viel zu hoch sind", meint Mike Wilson von Morgan Stanley. Für den S&P 500 sagt Wilson im Jahr 2023 einen Gewinn von 180 US-Dollar pro Aktie voraus, während die Analysten von 231 US-Dollar ausgehen. 

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion


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