Der Rüstungskonzern Rheinmetall wird 100 neue Radpanzer produzieren, teilte das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag mit. Analysten sind angesichts der Auftragslage mehrheitlich optimistisch.

Kaum eine Branche profitiert so vom Angriff Russlands auf die Ukraine wie die Rüstungsindustrie. Nun hat das Bundesverteidigungsministerium erneut eine Großbestellung aufgegeben: 100 Radpanzer vom Typ Boxer, ausgerüstet mit einer Maschinenkanone. Gestern teilte das Ministerium mit, dass es einen Kooperationsvertrag zu dem Vorhaben unterzeichnet hätte. Das Geld dafür nimmt es aus dem 100-Milliarden-Euro-schweren Sondervermögen der Bundeswehr, das die Bundesregierung als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine bereitgestellt hat. Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall wird die Panzer in Australien produzieren, ab 2025 sollen die ersten Militärfahrzeuge geliefert werden. 

Die Rheinmetall-Aktie reagierte prompt und schloss den gestrigen Tag rund zwei Prozent im Plus auf einem neuen Allzeithoch. Aktuell notiert der Waffenhersteller laut Marketscreener bei 261 Euro. Seit Jahresbeginn hat die Aktie knapp 40 Prozent Plus verbucht, auch im Zwölf-Monats-Vergleich liegt sie 45 Prozent im Plus. Damit hat sie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18,6. Die Dividendenrendite beträgt 2,05 Prozent. 

Analysten sind optimistisch, was die künftige Entwicklung der Aktie betrifft: Die US-Bank JP Morgan verkündete gestern, ihr Kursziel auf 310 Euro und der Einstufung Overweight zu belassen. Ein Gespräch mit dem Vorstandschef Armin Papperger stimme ihn weiterhin positiv mit Blick auf das Rüstungsgeschäft, so Analyst David Perry in einer Studie. Rheinmetall sei gut aufgestellt für einen fünf- bis zehnjährigen Aufschwung für Verteidigungsausgaben. 

Auch Warburg-Research hob am Mittwoch das Kursziel von 265 Euro auf 292 Euro an und bestätigte damit die Kauf-Bewertung. Die Zielvorgaben des Automobilzulieferers und Rüstungskonzerns erschienen ihm zu vorsichtig, begründete Analyst Christian Cohrs die Einschätzung. Es sei im Laufe des Jahres mit einer Aufstockung der Vorgaben zu rechnen, nicht zuletzt dank der Produktion von Munition. Vergangene Woche hatte der Waffenhersteller Geschäftszahlen für 2022 und seine Prognosen für das laufende Jahr vorgestellt.  

Derweil sieht die Schweizer Großbank UBS den Titel kritischer. Sie hat die Rheinmetall-Aktie nach Veröffentlichung der Zahlen auf einem Kursziel von 233 Euro und der Einstufung Neutral belassen – also deutlich unter dem aktuellen Kurs (261 Euro). Der Vorstand des Rüstungskonzerns habe betont, dass der Ausblick auf 2023 konservativ sei und mit der Bekanntgabe der Zahlen zum ersten Quartal aktualisiert werden könnte, begründete Analyst Sven Weier die Entscheidung.

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(sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion


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