Drei mal drei gleich Hexerei? Am dritten Freitag des dritten Monats eines jeden Quartals laufen Futures und Optionen parallel aus – und sorgen in der Theorie somit für Marktturbulenzen. Worauf müssen wir Anleger achten?

Heute ist wieder Hexensabbat: Jeden dritten Freitag im dritten Monat eines jeden Quartals spielt die Börse verrückt – heißt es zumindest im Volksmund. Futures und Optionen auf Aktien und Indizes laufen an diesem Tag parallel aus. Investoren müssen sich also entscheiden, ob sie ihre Scheine verlängern, verkaufen oder selbst ausüben wollen. Stillhalter, die Verkäufer der Futures und Optionen, sichern sich gleichzeitig für die Wahrscheinlichkeit ab, dass Käufer ihre Call-Option ausüben. Das bewegt die Börse auf außergewöhnliche Weise – so zumindest die Theorie.

Ganz so unvorhersehbar ist es wohl nicht, hat eine aktuelle Untersuchung des Handelsblatts ergeben. Das Medienunternehmen hat die 51 vergangenen Verfallstage seit dem Jahr 2010 analysiert. Und tatsächlich: Das Handelsvolumen des Dax ist an dem Tag mehr als doppelt so hoch, wie im Schnitt der vorangegangenen vier Wochen. Eine Trendwende, wie sie dem Tag nachgesagt wird, bringt er allerdings in der Regel nicht. Nur in neun der 51 Fälle entwickelte sich die Börse vor dem Stichtag in die eine und danach in eine andere Richtung.

Besonders starke Kursschwankungen hat die Untersuchung ebenfalls nicht ergeben. Im Gegenteil: Im Schnitt war die Handelsspanne am Hexensabbat sogar geringer als in den vier Wochen davor und danach.

Allerdings fiel sie tendenziell größer aus, wenn die Kursschwankungen im Zeitraum davor stärker waren. Grund dafür könnte sein, dass die starken Preisschwankungen Spekulanten auf den Plan rufen. Sie versuchen die Kursschwankungen für Arbitragegewinne zu nutzen. Außerdem steige die Handelsspanne, wenn der Tag mit wichtigen Ereignissen zusammenfällt wie einem Zinsentscheid, mit makroökonomischen Daten oder Indexumstellungen.

Das ist heute, an diesen Freitag der Fall: Die US-Notenbank Fed hatte vergangenen Mittwoch ihre Zinsen erneut angehoben, die US-Inflationsdaten fielen am Dienstag niedriger aus, als erwartet, und am kommenden Montag wird der Index Nasdaq 100 umgestellt. Es könnte also einige Turbulenzen geben. Dennoch mahnt Analyst Jochen Stanzl vom Onlinebroker CMC Markets gegenüber dem Handelsblatt: "Hexensabbat, das klingt schon mystisch – und letztendlich ist es das auch: ein Mythos. Im Vorfeld wird immer darüber geschrieben, aber wenn er vorbei ist, ist der Erkenntnisgewinn in der Regel gering." Es gebe einfach zu viele Einflussfaktoren am Markt, als dass es Sinn mache, auf ein bestimmtes Dax-Ziel zu setzen.

Tipp: Die beiden Top-Börsianer, Martin Goersch und Mike Seidl, sind in dieser Woche mit "America‘s Most Wanted" online gegangen. 25 (!) Prozent Kennenlern-Rabatt zum Start! Die beiden finden für Sie in zuverlässiger Regelmäßigkeit die nächsten Highflyer auf dem wichtigsten Aktienmarkt der Welt. Hier klicken.

(sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion


Jetzt den vollständigen Artikel lesen