Eine drohende Deflation könnte Gegenwind für Aktienkurse bedeuten, warnt Morgan Stanleys Chefstratege. Er sieht bereits Anzeichen in mehreren Branchen.

Die Verbraucherpreise der USA sind zuletzt deutlich weniger gestiegen als noch im vergangenen Jahr. Im Juni lag die Teuerungsrate bei drei Prozent. Im vergangenen Sommer betrug sie noch mehr als neun Prozent. Eigentlich positive Nachrichten für die Märkte, da die schwächere Inflation bedeuten könnte, dass die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) ihre Zinserhöhungen aussetzt oder sogar die Zinsen senkt.

Doch laut Mike Wilson, Chef-Aktienstratege von Morgan Stanley, wandelt sich die verlangsamende Inflation bereits zu einer Deflation. "Während die sinkende Inflation eine gute Nachricht für die Fed und ihren Kampf gegen höhere Preise war, sollten Anleger vorsichtig sein, was sie sich wünschen", warnt der Experte. Denn für das Gewinnwachstum und damit für mittlerweile recht hoch bewertetet Aktien, sei die Deinflation eine gefährliche Angelegenheit, so Wilson.

Er erklärt: Die Deflation droht, weil es mindestens zwölf Monate dauere, bis mögliche Zinsreaktionen der Fed ihre Wirkung in der Realwirtschaft entfalten. "Das könnte bedeuten, dass sich die Inflation viel schneller als erwartet abkühlt, bis zu dem Punkt, an dem die Preise tatsächlich zu fallen beginnen", argumentiert der Anlageexperte. Sinkende Preise nehmen Unternehmen ihre Preissetzungsmacht, was sich negativ auf ihre Gewinne auswirkt. Und das wären auch schlechte Nachrichten für die Aktienmärkte.

Angesichts dieser Aussichten blickt Wilson bereits seit längerem pessimistisch auf die Aktienmärkte. Er warnte bereits im vergangenen Dezember vor einer der schlimmsten Gewinnrezessionen seit dem Jahr 2008. Andere Strategen von Morgan Stanley schließen sich dem an.

Demnach könnten die Unternehmensgewinne um bis zu 16 Prozent einbrechen. Dafür sieht Morgan in einigen Branchen nun erste Hinweise: "Immobilien- und Autopreise sind gesunken, und selbst Bereiche wie Fluggesellschaften und Hotels, die von der starken Nachfrage gestützt wurden, verzeichneten Preisrückgänge", so Wilson. Ihm zufolge sind das Anzeichen dafür, dass die Preissetzungsmacht bereits schwindet.

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(antp) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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