Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich trotz Zinserhöhungen weiter robust, die Zahl der neu geschaffenen Stellen steigt stärker als erwartet. Dagegen steigt die Arbeitslosenquote auf 3,8 Prozent. Wie reagieren die Aktienmärkte?

Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg im August um 187.000 und lag damit über der Schätzung von 170.000, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Die Stundenlöhne stiegen im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozent, weniger als die erwarteten 0,3 Prozent.

Überraschend kam hingegen der starke Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,8 Prozent - den höchsten Stand seit Februar 2022. Grund dafür ist die Beschäftigungsquote, die mit 62,8 Prozent auf den höchsten Stand seit Ausbruch der Covid-Pandemie steigt. "Mehr zur Verfügung stehende Arbeitskräfte bringen dem Arbeitsmarkt zwangsläufig Entlastung und etwas Abkühlung", schreibt Thomas Altmann von QC Partners in einer ersten Analyse der Zahlen.

Experten und Investoren erhoffen sich von den Zahlen weitere Indizien für die künftige Zinspolitik der Fed. Das vielbeachtete Fedwatch-Tool der Rohstoffbörse CME rechnet mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit mit einer Zinspause im September. Die Chancen für eine Zinserhöhung im November liegen aktuell bei 35 Prozent.


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Ein starker Jobmarkt mit geringer Arbeitslosigkeit macht es Arbeitnehmern leichter, ihre Lohnforderungen durchzusetzen. Das wiederum hält die Inflation hoch, die die Zentralbank bekämpfen will. Mit den Zinsen steigt jedoch auch das Risiko für eine harte Landung der US-Wirtschaft.

"Der ersehnten Zinspause der FED steht nach dem heutigen Arbeitsmarktbericht sicherlich nichts im Weg. Es ist aber noch zu früh, um ein Ende der Zinserhöhungen auszurufen", so Altmann weiter.

Der DAX zeigte sich am frühen Nachmittag kaum verändert. Der Index liegt kurz nach Veröffentlichung der Jobdaten leicht im Minus. Die US-Indizes drehten vorbörslich ins Plus. Futures auf S&P 500 und Nasdaq 100 liegen jeweils 0,6 Prozent im Plus.

Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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