Stimmt das nicht mehr? Aktien mit niedrigem KGV und hoher Dividende seien ein sicherer Hafen. Hier könnten Anleger wenig falsch machen. Hohes KGV bedeute Überbewertung, so dass man die Aktie meiden sollte. Alles falsch?

Lars Wißler (Foto), unser Chefredakteur für den Aktie-der-Woche-Börsendienst sowie Informatiker und einer der Gründer und Geschäftsführer von PWP Leeway, lehnt sich mutig weit aus dem Fenster: Er habe mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Kursentwicklung von tausenden Aktien über die letzten vier Jahre untersucht und mit Kennzahlen wie dem KGV verglichen. Dabei sei er zu dem Ergebnis gekommen, dass sowohl eine hohe Dividende als auch ein niedriges KGV in diesem Zeitraum zu unterdurchschnittlicher Performance geführt hätten.

Übrigens: Zurzeit bietet Kollege Lars Wißler seinen Aktie-der-Woche-Service für nur fünf Euro an. Testen Sie ihn! Es lohnt sich. Hier klicken.

"Günstige Dividendentitel wie zum Beispiel BASF waren also eher schlecht für die Wertentwicklung des Depots. Ein niedriges KGV und eine hohe Dividende haben aber nicht nur Nachteile gehabt. Bis zu einem gewissen Grad sahen wir weniger Schwankung bei günstigeren Dividendentiteln. Für optimale Werte genügte ein Prozent Dividende und ein KGV von weniger als 30. Apple ist dafür ein gutes Beispiel. Die KI von Leeway sieht zurzeit immer noch besonders gute Chancen bei knapp einem Prozent Dividende und einem KGV vom rund 50-fachen des Gewinns, berechnet anhand Parametern wie jährlicher Performance und durchschnittlicher Kursschwankung", sagte Lars Wißler im Gespräch mit der wallstreet:online Zentalredaktion.

Peer-Group von BASF

"Für die Peer-Group von BASF galt: Eine Dividendenrendite von jährlich weniger als einem Prozent führte im Durchschnitt zu über 20 Prozent jährlicher Performance. Ab drei Prozent Dividende wurde die Performance einstellig und ab fünf Prozent musste man trotz der Ausschüttung einen Wertverlust erwarten. Das Ergebnis des KGV war ähnlich überraschend. Die günstigen bis fair bewerteten Aktien mit einem maximalen KGV von 25 ließen nur rund zehn Prozent jährliche Rendite erwarten. Sehr teure Aktien mit einer Bewertung des 50- bis 100-fachen des Gewinns erzielten dagegen über 30 Prozent jährlich", erklärt der Aktie-der-Woche-Chefredakteur Lars Wißler.

Peer-Group von Merck

Die Korrelation des KGV sei laut Wißler noch deutlicher im Gesundheitssektor: "Betrachten wir die Peer-Group von Merck KGaA, sehen wir im Durchschnitt Kursverluste für Aktien mit einem KGV von weniger als zehn. Die Performance steigt stetig bis zu KGVs im dreistelligen Bereich! Eine Ausschüttung wurde von Investoren im Gesundheitssektor nicht gerne gesehen. Anscheinend sollten die Gewinne lieber in Forschung und Geschäftsentwicklung reinvestiert werden", schließt Aktienanalyst Wißler.

Autor: Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion


Jetzt den vollständigen Artikel lesen