Neben dem Euro ist Gold der zweite große Gewinner des gestrigen Fed-Entscheids. Unser Gold-Aktien-Experte Marcel Torney glaubt, dass Anleger sich an Goldpreise um 2.000 US-Dollar gewöhnen sollten.

Die Feinunze Gold kostete am Morgen nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed zunächst 40 US-Dollar mehr als vor dem Fed-Entscheid. Wie aber sieht die Prognose aus? Antworten von unserem Gold-Aktien-Experten Marcel Torney:

"Bereits zu Wochenbeginn jagte der Goldpreis die psychologisch wichtige Marke von 2.000 US-Dollar. Die Krise im Bankensektor hatte sich zuvor weiter hochgeschaukelt. Nervosität griff um sich und ließ die ohnehin schon angeschlagenen Aktienmärkte (temporär) erzittern. Gold profitierte von dieser Gemengelage und wurde einmal mehr seinem Ruf als "Angstbarometer" und vermeintlich sicherer Hafen gerecht.

Im Ergebnis mündete die bereits zuvor zu beobachtende Aufwärtsbewegung bei Gold in Preisen jenseits der 2.000er Marke. Ein erster Versuch, sich oberhalb von 2.000 US-Dollar festzusetzen, scheiterte allerdings.

Unmittelbar vor der Leitzinsentscheidung der Fed am gestrigen Mittwoch ließ es das Edelmetall wieder ruhiger angehn. Die vorherige Rallye forderte ihren Tribut. Zudem dürfte der Fed-Termin als solches für ein gewisses Unbehagen gesorgt haben. Die Fed mischt ja bekanntermaßen gern einmal die Karten neu. Kurzum: Gold zog sich auf den wichtigen Preisbereich von 1.950 US-Dollar zurück und harrte der Dinge, die da kommen würden.

Wie erwartet hob die US-Notenbank gestern die Leitzinsen um 25 Basispunkte an. Hoffnungen, dass die Fed mit Blick auf die aktuelle Gemengelage etwas weniger restriktiv vorgehen würde, blieben unerfüllt. Allerdings boten die begleitenden Kommentare gleichzeitig einen gewissen Interpretationsspielraum.

Während die Aktienmärkte vergleichsweise zurückhaltend auf den Fed-Termin reagierten, legte Gold zu. Mit aktuell 1.970+ US-Dollar kommt der Preisbereich um 2.000 US-Dollar wieder in Reichweite. Ein deutlicher Vorstoß des Edelmetalls über die 2.000 US-Dollar hinweg könnte nun endlich den Knoten platzen lassen. Kurzum. Die Klippe "Fed-Termin" wurde, ohne größeren Schaden zu nehmen, erfolgreich umschifft.

Ein Blick auf den Chart:

Gold bestätigte mit dem jüngsten Rücksetzer noch einmal das Unterstützungsniveau um 1.950 US-Dollar, obgleich dieses kurzzeitig durchaus in Bedrängnis geriet. Dadurch konnte der aktuelle Aufwärtsimpuls "am Leben" gehalten werden. Derzeit verlagert sich das Handelsgeschehen bei Gold wieder in Richtung 2.000 US-Dollar.

Aus charttechnischer Sicht wäre es eminent wichtig, wenn Gold einen Vorstoß lancieren könnte, der deutlich über das letzte Hoch hinausgeht. Anderenfalls bestünde die latente Gefahr eines Doppeltops. Außer den 1.950 US-Dollar haben die 1.900 US-Dollar eine hohe Relevanz als Unterstützung. Ein deutlicher Rücksetzer unter die 1.900 US-Dollar würde das derzeit recht bullische Szenario in Frage stellen," so Torney im Gespräch mit wallstreet:online.

Unabhängig vom jüngsten Auf und Ab des Edelmetalls gehören Gold respektive Goldaktien weiterhin in jedes gut diversifizierte Depot. In dem Börsendienst smallCAP Champions stellt Marcel Torney immer wieder interessante und aussichtsreiche Aktien aus dem Gold- und Silbersektor vor. Jetzt hier mehr erfahren!  

Autoren: Marcel Troney und Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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