Die Zins-Medizin der US-Notenbank Fed wirkt offenbar doch. Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich im Juni etwas abgekühlt. Entspannen sich die Märkte jetzt wieder nach dem Crash am Donnerstag?

Mit 209.000 neuen Jobs lag der neueste Job-Report unter den Erwartungen der Experten. Diese hatten mit 230.000 neuen Jobs gerechnet. Die Arbeitslosenquote ging leicht zurück von 3,7 auf 3,6 Prozent. Dennoch stiegen die Stundenlöhne mit 0,4 Prozent etwas stärker als erwartet. Es war der erste Arbeitsmarktbereicht seit mehr als einem Jahr, der die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen konnte.

Thomas Altmann von QC Partners glaubt, dass die Auswirkungen der Fed-Politik nun langsam zum Vorschein komme. "Die Dynamik am US-Arbeitsmarkt lässt nach. Und das stärker als erwartet. Es sieht so als würde die Bremspolitik der Fed langsam ihre Wirkung entfalten. 209.000 neue Stellen ist sicherlich ein Wert, der exzellent in den Fed-Plan der „soft-landing“ passt."

Allerdings zeigten die steigenden Löhne auch, dass die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale noch nicht vollständig gebannt sei. 


Tipp aus der Redaktion: In Megatrends investieren, bevor es zu spät ist! Nur für kurze Zeit gibt es jetzt die doppelte Probezeit – zwei Monate für nur 30 Euro jetzt hier testen!


Die US-Börsen zeigten vorbörslich kaum eine Reaktion auf die neuen Daten, der DAX hält sich nach dem Schock der Arbeitsmarkdaten von gestern weiter im grünen Bereich über der Marke von 15.600 Punkten. "Für die Börsen gilt heute: bad news is good news", meint Analyst Altmann. "Das Zweieinhalb-Jahres-Tief bei den neu geschaffenen Stellen macht es deutlich wahrscheinlicher, dass die Fed kurz vor dem Ende ihres Erhöhungszyklus steht. Und die Aussicht auf kaum noch steigende Zinsen bedeutet simultanen Rückenwind für den Aktien- und Rentenmarkt."

Doch keine Rezession?

Ein starker Arbeitsmarkt sei im Übrigen kein Indiz, dass die US-Märkte einer Rezession entkommen könnten, argumentiert Makro-Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank in einer Notiz am Freitag: "Sollte es in den nächsten sechs Monaten tatsächlich zu einer Rezession kommen, so entsprechen die aktuellen Werte genau dem historischen Muster", so Reid. "Die Arbeitslosigkeit ist kein Frühindikator. Das heißt sie ist kein Indikator, der im Voraus Anhaltspunkte liefert. Ein Anstieg ist erst dann zu erwarten, wenn die Rezession tatsächlich begonnen hat."

Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion


Jetzt den vollständigen Artikel lesen