Die Metropolitan Bank Holding hatte eine gewisse Vorreiterrolle, war sie doch eine der ersten Banken die Krypto-Geschäfte machte. Nun schließt sie dieses Kapitel. Das könnte einen Schneeballeffekt auslösen.

Die Muttergesellschaft der Metropolitan Commercial Bank kündigte am Anfang der Woche an, die Geschäfte mit Kryptowährungen und -unternehmen zu beenden. Die Bank sagte laut dem Finanznachrichtenportal Barron‘s, dass sie das Geschäft mit bestehenden Kunden in diesem Jahr abwickeln werde, was "minimale finanzielle Auswirkungen" auf ihr eigenes Geschäft haben werde. Die US-Holdinggesellschaft sah sich aufgrund des jüngsten Krypto-Abschwungs und regulatorischer Gegebenheiten zu diesem Schritt gezwungen.

Das könnte zur Folge haben, dass andere Finanzhäuser folgen und der Krypto-Branche den Rücken kehren. Metropolitan machte im Jahr 2022 einen Umsatz von 255 Millionen US-Dollar und gehört somit nicht zu den größten Banken. Der Krypto-Sektor war ein wesentlicher Wachstumstreiber. "Wir haben einen großartigen Platz am Tisch mit den besten Kryptounternehmen der Welt", sagte Metropolitan-CEO Mark DeFazio damals noch. Unter anderem nahm die Bank Einlagen von der bankrottgegangenen Krypto-Kreditgebers Voyager Digital an. In der Erklärung am Anfang der Woche heißt es dann plötzlich von DeFazio: "Krypto-Kunden, -Vermögenswerte und -Einlagen haben nie einen wesentlichen Anteil am Geschäft des Unternehmens ausgemacht und haben das Unternehmen nie wesentlichen finanziellen Risiken ausgesetzt."

Die jüngsten Ereignisse in der Kryptowirtschaft – wie die Zusammenbrüche des Terra-USD und der FTX-Kryptobörse – werfen ein schlechtes Licht auf die Branche. Dies und immer mehr strengere Regulierungsmaßnahmen wirken sich negativ auf Geschäfte aus.

Das Office of the Comptroller of the Currency, die Federal Reserve und die Federal Deposit Insurance Corp, drei der wichtigsten Bankenaufsichtsbehörden warnten Banken in der vergangenen Woche in einer Erklärung davor, zu sehr auf Kryptowährungen zu setzen. Zwar wollten sie nicht Banken davon abhalten, Dienstleistungen für Kunden in jeglichen Branchen zu erbringen, doch seien sie "der Ansicht, dass die Ausgabe oder der Besitz von Krypto-Vermögenswerten, die über ein offenes, öffentliches und/oder dezentralisiertes Netzwerk oder ein ähnliches System ausgegeben, gespeichert oder übertragen werden, höchstwahrscheinlich mit sicheren und soliden Bankpraktiken unvereinbar ist".

Die Metropolitan Bank Holding steht mit ihrer Entscheidung nicht allein da. Bereits im Monat zuvor teilte die Signature Bank mit, "den Anteil ihrer Einlagen, die aus der Kryptoindustrie stammen, zu reduzieren", heißt es in dem Barron's Artikel. Möglicherweise werden weitere Banken folgen, die aufgrund der Talfahrt des Kryptomarktes das Feld räumen.

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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion

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