Der Ölpreis sinkt zu Wochenbeginn auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2021. Vor allem die Unruhen in China verstärken die Spannungen auf dem ohnehin schon instabilen globalen Rohölmarkt. Wie sind die Aussichten?

Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate sank nach dreiwöchigen Verlusten in Richtung 74 US-Dollar pro Barrel. Brent-Öl notiert ebenfalls rund 3,5 Prozent tiefer bei rund 81 US-Dollar.

Am Wochenende brachen in China – dem größten Rohölimporteur der Welt – Proteste gegen die strengen Zero-Covid-Beschränkungen aus, darunter Demonstrationen in Peking und Shanghai. An den Rohstoffmärkten kam es in der Folge zu Wochenbeginn zu einem breiten Ausverkauf.

Seit dem Ausbruch der Pandemie setzt China im Umgang mit Covid-19 neben Impfungen auf Massentests und weitreichende Abriegelungen, um Ausbrüche zu unterdrücken. Das hat die Energienachfrage beeinträchtigt.

Die Ölpreise haben ein turbulentes Jahr hinter sich. Der Ukraine-Krieg, die aggressive Geldstraffung der Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation und Chinas unerbittliche Versuche, Covid-19 auszurotten, haben für eine enorm hohe Volatilität gesorgt. In den vergangenen Tagen haben EU-Diplomaten Gespräche über eine Obergrenze für russische Rohölpreise geführt, die am Montag fortgesetzt werden sollen.

Sollte China im nächsten Jahr die Covid-Beschränkungen lockern, könnte die Nachfrage nach Erdöl und importiertem Flüssigerdgas in die Höhe schnellen. "Wir befinden uns eindeutig immer noch in einem sehr unsicheren Markt", zitiert die Financial Times Doug King, Geschäftsführer von RCMA Capital.

Und weiter: "Die Beziehungen zwischen den Großmächten der Ölindustrie sind sehr zersplittert. Jeder in der Branche fühlt sich ein wenig angeschlagen."

In den kommenden Tagen ist mit weiteren Schwankungen beim Ölpreis zu rechnen. Die OPEC+ wird am Sonntag zusammentreffen, um über die nächste Fördermenge zu entscheiden. Die Aussichten auf ein Überangebot wurden laut Bloomberg zusätzlich verstärkt, weil die USA dem Big Player Chevron eine Lizenz zur Wiederaufnahme der Ölförderung in Venezuela erteilten. Zuvor hatten Sanktionen fast drei Jahre lang alle Bohraktivitäten gestoppt.

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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