Amazon-Aktien stürzten am Donnerstag nach enttäuschenden Zahlen im erweiterten US-Handel um bis zu 21 Prozent ab. Das Unternehmen enttäuschte Anleger vor allem mit einem mauen Ausblick auf das vierte Quartal.

Amazons Umsatz wuchs im dritten Quartal zwar um 15 Prozent auf 127,10 Milliarden US-Dollar und kehrte damit zu einem zweistelligen Wachstum zurück. Die Prognosen der Wall Street lagen jedoch bei 127,46 Milliarden. Amazons Nettogewinn fiel in den vergangenen drei Monaten um neun Prozent auf 2,9 Milliarden US-Dollar.

Amazon erwartet, dass die Auswirkungen der Inflation, der steigenden Kraftstoffkosten und der schwächeren Nachfrage anhalten werden. Der Online-Händler leidet auch unter dem Kundenschwund im E-Commerce, da die Käufer zu ihren Gewohnheiten vor der Pandemie zurückkehren.

Finanzchef Brian Olsavsky kündigte dazu an: "Wie zu ähnlichen Zeiten in unserer Geschichte, haben wir auch jetzt Maßnahmen ergriffen, um den Gürtel enger zu schnallen, einschließlich eines Einstellungsstopps in bestimmten Geschäftsbereichen."

Die Prognose des weltgrößten Einzelhändlers für das vierte Quartal bleibt ebenfalls weit hinter den Schätzungen der Analysten zurück. So erwartet Amazon einen Umsatz zwischen 140 und 148 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von zwei bis acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Analysten hatten mit einem Umsatz von 155,15 Milliarden US-Dollar gerechnet.

Gleichzeitig warnte das Unternehmen wegen steigender Kosten vor einem möglichen Gewinneinbruch – und stellte ein Ergebnis zwischen null und vier Milliarden US-Dollar in Aussicht.

Die Aktie fiel nachbörslich um bis zu 21 Prozent auf 87,59 US-Dollar. Die Titel konnten später einen Teil der Verluste wieder ausgleichen. Bei US-Börsenschluss kam Amazon auf eine Marktkapitalisierung von 1,13 Billionen US-Dollar. Sollte sich der Crash zu Handelsbeginn fortsetzen, wäre das ein Verlust von rund 240 Milliarden US-Dollar – und damit der größte Kursrückgang seit 2006.

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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