Breite Produktpalette, günstige Einstiegsmodelle, neue Batterietechnolgien: Es gibt viele Gründe für den Aufstieg des chinesischen E-Autobauers BYD. Geht die Erfolgsgeschichte jetzt auf dem europäischen Markt weiter?

Wenn es um Elektrofahrzeuge geht, sind Tesla und BYD vorn dabei. Philip Ripman, der den milliardenschweren Globale Solutions Sustainable Funds beim norwegischen Finanzunternehmen Storebrand verwaltet, sieht beim chinesischen Konkurrenten allerdings mehr Kurspotenzial, wie er im Interview mit dem Nachrichtensender CNBC verrät. "Ich denke, BYD ist einer der Marktführer in diesem Segment", sagt er. Das Unternehmen sei gut positioniert, um weitere Marktanteile zu gewinnen.

Grund für seine Einschätzung ist zum einen das starke Produktportfolio des Unternehmens. So macht BYD im Bereich der Batterieproduktion Fortschritte: Noch im laufenden Jahr will der Konzern mit dem Einsatz von Natrium-Ionen-Batterien beginnen. Die günstigere Alternativtechnologie könnte die knappen Lithium-Batterien ersetzen und damit die Gewinnmargen erhöhen, argumentiert Ripman. Selbst Tesla soll angeblich BYD-Batterien in einigen Modellen verbauen. Ein zweiter interessanter Sektor ist seiner Meinung nach die Abteilung für öffentliche Verkehrsmittel, insbesondere Elektrobusse und die elektrische Bahn Sky-Rail. Sie werde häufig übersehen, sagt der Portfoliomanager.

Aber auch im Kerngeschäft, den Elektroautos, sieht Ripman Potenzial. Eine Stärke von BYD sei die breite Fahrzeugpalette, das Unternehmen bietet sowohl Luxusfahrzeuge als auch erschwinglichere Optionen an. So will der Konzern dieses Jahr in Europa ein elektrisches Stadtauto für nur 11.000 US-Dollar auf den Markt bringen. Gleichzeitig soll China ein BYD-Elektroauto für 140.000 US-Dollar bekommen.


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Kritisch für den Erfolg sind dem Portfoliomanager zufolge geopolitische Risiken. "Ich denke, es gibt hier ein geopolitisches Spiel, bei dem man ein wenig vorsichtig sein sollte", sagt er und nannte als Beispiel die US-Sanktionen gegen den chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei. Andere Analysten führen in Bezug auf Risiken häufig auch die chinesische Regulierungswut an, die das Geschäft des Elektroautoherstellers erschweren könnte.

Starinvestor Warren Buffett ist bereits seit 2008 in BYD investiert. Er verkaufte zwar kürzlich ein paar Anteile, wobei es aber eher um Gewinnmitnahmen ging. So beschrieb das Orakel von Omaha die Entwicklung des E-Auto-Herstellers als "außergewöhnlich" und versicherte gegenüber CNBC, dass er nicht vorhabe, seine Beteilung weiter zu reduzieren.

Die BYD-Aktie notiert aktuell bei 252,20 Hongkong-Dollar (HKD) (29,80 Euro) und hat seit Jahresbeginn knapp 30 Prozent zulegt. Dennoch ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im Vergleich zu Konkurrent Tesla (59 für 2023e) deutlich niedriger mit einem Wert von 28 (2023e). Das mittlere Kursziel der Analysten liegt laut Marketscreener rund ein Drittel höher bei 302,99 CNY (337,25 HKD; 39,85 Euro). Der Großteil sieht die Aktie als Kauf. 

Autor: sesch für die wallstreet:online Zentralredaktion


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