Stehen US-Aktien vor einem weitaus stärkeren Rückgang als von vielen Anlegern erwartet? Wall Street-Analysten warnen vor einem weiteren Crash. Wie weit es bergab gehen könnte!

Laut Michael Wilson, legendärer Wall Street-Bär von Morgan Stanley, seien Anleger zwar generell pessimistisch, was die Aussichten für das Wirtschaftswachstum angehe. Die Gewinnschätzungen der Unternehmen seien aber noch immer zu hoch. Der S&P 500 könnte demnach im Falle einer milden Rezession viel tiefer fallen, als auf die 3.500 bis 3.600 Punkte, die der Markt derzeit schätzt, so Wilson.

"Der Konsens könnte in der Richtung richtig sein, aber in der Größenordnung falsch", zitiert Bloomberg Wilson. Er warnt davor, dass der Index seinen Tiefpunkt bei etwa 3.000 Punkten erreichen könnte – das wären etwa 22 Prozent unter dem aktuellen Niveau.

Goldman Sachs-Analysten sind ähnlich pessimistisch. Sie gehen davon aus, dass der Druck auf die Gewinnmargen, Änderungen in der US-Unternehmenssteuerpolitik und die Wahrscheinlichkeit einer Rezession die aktuellen positiven Auswirkungen der wirtschaftlichen Wiedereröffnung Chinas überschatten werden.

US-Aktien erholten sich in der vergangenen Woche. Anzeichen für ein leichtes Abflauen der US-Inflation könnte der US-Notenbank Spielraum für eine mögliche Verlangsamung ihrer Zinserhöhungen verschaffen. Wilson warnte jedoch, dass ein Höhepunkt der Inflation zwar die Anleihemärkte stützen würde, aber "auch sehr negativ für die Rentabilität ist".

Deutsche Bank-Strategen erwarten ebenfalls einen Rückgang der US-Gewinne im Jahr 2023. Eine Erholung der Aktien prognostizieren sie erst während der Berichtssaison für das vierte Quartal, unterstützt durch einen Ausverkauf zum Jahresende und eine geringe Positionierung der Anleger.

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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