Eine Rede des Hongkong-Chefs John Lee Ka-chiu hat einen Kursrutsch bei chinesischen Aktien ausgelöst. Am härtesten hat es Tech-Titel getroffen.

Hongkong-Aktien befinden sich weiterhin in einer Bärenmarktrallye, berichtet das Nachrichtenportal Bloomberg. Gestern, am 19.11., kündigte John Lee Ka-chiu, Regierungschef der Sonderverwaltungszone Hongkong, an, nicht von der strikten Zero-Covid-Politik Chinas abzuweichen, was zu einem weiteren Kursfall führte. Der Hongkonger Aktienindex Hang Seng gab in Folge um 2,6 Prozent auf einen Stand von 16.511 Punkte nach. Damit rückt er immer näher an seinen Tiefstand im Jahr 2009 von 12.000 Punkten. Im Vergleich zum Jahresanfang hat er 31 Prozent an Wert verloren.

Auch außerhalb der Sonderverwaltungszone sind die Kurse gesunken. Zu den größten Verlierern zählt das Suchmaschinen-Unternehmen Baidu, das gestern knapp neun Prozent an Wert eingebüßt hat. Auch andere Tech-Aktien wie Online-Händler Alibaba und der Lieferservice Meituan gaben jeweils um mehr als sechs Prozent nach. Der Nasdaq Golden Dragon China sank um fast acht Prozent auf seinen niedrigsten Stand seit 2013.

Die strenge Zero-Covid-Politik der chinesischen Regierung hatte bereits in der Vergangenheit für schlechtere Kurse der dortigen Aktien geführt. Auf einem Parteitag zu Beginn der Woche bekräftigte Chinas Präsident Xi Jinping erneut, nicht davon abweichen zu wollen. Gleichzeitig nehmen die Corona-Fälle in den Hauptstädten immer weiter zu.

Hinzu kommt das geschwächte Wachstum des asiatischen Landes, was auch in Zukunft anhalten könnte, wie Experten glauben. „Das langsamere Wirtschaftswachstum ist sowohl zyklisch als auch strukturell“, sagt etwa Redmond Wong, Marktstratege beim Fintech Saxo Capital Markets. China befinde sich in einem Übergang zu einem neuen Entwicklungsmodell, wobei das Wachstum deutlich langsamer sein werde als in den vergangenen Jahrzehnten, prognostiziert der Analyst. Viele fürchten einen Nachfragerückgang, Marktführer wie Sportbekleidungshersteller Anta Sports weisen bereits schwächere Gewinnprognosen aus. Globalen Gegenwind gibt es zudem aus der hohen Inflation und steigenden Zinsen.

Der Hongkonger Hang Seng Index wird aktuell mit dem 0,7-fachen seines Buchwerts gehandelt. „Obwohl sich die Aktien in Hongkong auf einem niedrigen Niveau befinden und ihre Bewertungen niedrig sind, ist der allgemeine Markt immer noch vorsichtig in Bezug auf eine globale Rezession“, sagt Stanley Chan, ein Analyst bei Emperor Securities Management. Anleger würden lieber abwarten, bis sich die Überseemärkte stabilisieren.

Autor: sesch für wallstreet:online Zentralredaktion

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