Chefvolkswirt der Allianz: Erst Gier dann Angst dann Crash: Stehen die Märkte vor einem "Minsky-Moment"? 09.05.2023, 12:23 Uhr von Wallstreet Online

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Laut Ludovic Subran, Chefökonom der Allianz, können sich Anleger aufgrund eines neuen "finanziellen Unfalls" auf eine monatelange hohe Volatilität einstellen. Wo genau er die Gefahren jetzt verortet!

"Wir haben alle Zutaten für einen so genannten Minsky-Moment", sagte er am Montag gegenüber Bloomberg Television. Der US-Ökonom Hyman Minsky war stark von John Maynard Keynes geprägt und warnte bereits 1986 vor Volkswirtschaften, die zu viele riskante Schulden aufnehmen und die Bildung von spekulativen Marktblasen zulassen. Laut Minsky folge auf solch einen "Boom-Bust-Zyklus" ein jäher Preisverfall von Vermögenswerten – wenn Gewinnmitnahmen in Panik umschlagen.

Seine Theorie hat sich bisher zweimal bewahrheitet: zuerst beim Crash der Tech-Aktien nach der Dot-Com-Blase und dann erneut beim Zusammenbruch der Immobilienpreise während der globalen Finanzkrise 2008.

"Man sieht das überall, diese Liquiditätsengpässe werden langsam sichtbar", so Subran. Der Allianz-Chefvolkswirt merkte an, dass die Banken ihre Kreditvergabestandards verschärfen. Er verwies auf Gewerbeimmobilien, die mit steigenden Leerstandsquoten, einbrechenden Preisen und der Angst vor Zahlungsausfällen zu kämpfen haben.

"Natürlich sind die Gewerbeimmobilien und der Teufelskreis mit den Regionalbanken in den USA besorgniserregend", so Subran. Die plötzliche Änderung der globalen Geldpolitik, die durch aggressive Zinserhöhungen gekennzeichnet ist, habe zwar zu den derzeitigen Spannungen geführt. Laut Subran stecke aber noch mehr dahinter.


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"Das Problem aller ist jetzt die sehr abrupte Verschärfung der Zinssätze, aber es gibt noch eine zusätzliche Ebene des falschen Risikomanagements. Ein neuer finanzieller Unfall könnte aus dem Bankensektor kommen, es könnte von einigen sehr spezialisierten Hedgefonds im Bereich Gewerbeimmobilien kommen, aber es könnte auch von einer Mischung aus diesen beiden kommen."

Der Chefvolkswirt glaubt, dass Anlegern "eine holprige Fahrt" bevorstehe, sieht aber keine neue globale Finanzkrise wie 2008 auf uns zusteuern: "Wir glauben nicht, dass wir uns in einer Neuauflage der globalen Finanzkrise befinden. Aber ich denke, dass diese Momente der Erleichterung, diese kathartischen Momente in den nächsten Monaten mit Sicherheit häufiger auftreten werden."

Auch JPMorgan-Stratege Marko Kolanovic erklärte in einer Notiz vom März, dass die hohe Inflation und die steigenden Zinsen die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Zusammenbruchs der Vermögenspreise und der Kreditvergabe erhöht haben.

"Die Möglichkeit eines Minsky-Moments auf den Märkten und in der Geopolitik hat zugenommen", so Kolanovic. "Selbst wenn es den Zentralbanken gelingt, die Ansteckung einzudämmen, dürften sich die Kreditbedingungen aufgrund des Drucks der Märkte und der Regulierungsbehörden schneller verschärfen."

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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