Das zurückliegende Jahr war geprägt von Schmerzen: eine hartnäckig hohe Inflation, die Energiekrise, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg und aggressive Zinserhöhungen. Was erwartet uns im kommenden Jahr?

Nachdem der DAX bereits am 5. Januar mit 16.271 Punkten seinen Höchststand in diesem Jahr erreicht hatte, liegt der deutsche Leitindex kurz vor Jahresende knapp 13 Prozent im Minus. Zur Finanzkrise 2008 schlug dagegen ein Minus von 40 Prozent zu Buche.

Europäische aktien steuern auf das schlimmste Jahr seit 2018 zu. Und auch die Wall Street-Aussichten für 2023 sind ernüchternd. Sowohl die Bank of America als auch Goldman Sachs erwarten, dass europäische Aktien in der ersten Jahreshälfte fallen werden, bevor sie sich erst in der zweiten Jahreshälfte erholen. Die Bank of America ist besonders bearish und prognostiziert einen DAX-Stand von 14.300 Punkten zum Jahresende 2023.

Für die Bank of America-Analystin Milla Savova wird die aggressive Geldpolitik der Zentralbanken in der ersten Hälfte des nächsten Jahres zu einer Abschwächung der globalen Wachstumsdynamik führen. Durch einen Rückgang der realen Anleiherenditen würden die Auswirkungen auf Aktien aber teilweise ausgeglichen.

Die Deutsche Bank hat Europa für 2023 übergewichtet und begründet dies mit einem starken Bewertungsabschlag gegenüber den US-Konkurrenten, einem Höchststand des US-Dollars und einer sehr niedrigen Positionierung bei den Aktien der Region. Für den DAX prognostiziert die Bank einen Stand von 15.000 Punkten zum Jahresende 2023. Auch die DZ Bank, Nord LB und Société Générale sehen den DAX bei 15.000 Punkten Ende 2023.

Helaba und Julius Bär sind mit einem Jahresendstand von 16.000 Punkten am bullishsten für den DAX. Gefolgt von der ING (15.800), der Berenberg Bank (15.700) und M.M. Warbug (15.600 Punkte). Baader Bank, LBBW und Unicredit siedeln sich mit einer Prognose von 15.500 Punkten mittig an.

Der Analystenkonsens geht schließlich davon aus, dass der DAX das kommende Jahr bei 15.260 Punkten schließen wird. Das entspräche einem Aufwärtspotenzial von rund neun Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau.

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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