Aktienfreunde halten sich noch zurück. Welche zentrale Frage den Markt zurzeit bewegt und warum vielleicht ab Mittwoch – spätestens ab Donnerstag – mehr Klarheit herrschen sollte. Auf geht's!

Der DAX startet noch müde. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex 0,4 Prozent hinzugewonnen. Das Vierwochenhoch von 16.240 Punkten verfehlte er aber in der letzten Woche.

Am Anfang dieser Börsenwoche hält die Anleger-Gemeinde ihr Pulver noch trocken. Alles wartet auf die Zinsentscheidungen der Fed am Mittwoch und der EZB am Donnerstag. Konsens ist, dass die Fed am Mittwoch um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Der gleiche Dreh an der Zinsschraube wird auch von der EZB am Donnerstag erwartet. Und last but not least kommt am Freitag auch noch die Entscheidung der Bank of Japan.


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Noch gelte die Devise "Abwarten und Tee trinken", meinte Marktexperte Timo Emden laut der Nachrichtenagentur dpa. Die Fragezeichen beim Thema Geldpolitik seien einfach zu groß. Eine der zentralen Fragen, die sich Börsianer jetzt stellten, sei, ob sich die Fed ab September im Kampf gegen die Inflation zu einer weniger restriktiven Geldpolitik hinreißen lasse.

Allgemein wird an den Märkten aber erst einmal damit gerechnet, dass sowohl die Fed am Mittwoch als auch die EZB am Donnerstag ihre Leitzinsen noch einmal anheben werden. Bei einem Zinsschritt von jeweils 0,25 Prozentpunkten – die EZB hätte ihre Leitzinsen dann um insgesamt 4,25 Prozentpunkte und die Fed sogar um 5,25 Prozentpunkte angehoben – hätte die EZB "ein in ihrer Geschichte beispielloses Tempo angeschlagen, die Fed das höchste seit langer Zeit", so Bernd Weidensteiner und Marco Wagner von der Commerzbank.

"Es spricht einiges dafür, dass damit der Zinsgipfel erklommen wäre", so die beiden Volkswirte. Denn: In den USA seien vor allem Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung spürbar, während in Europa Konjunktursorgen immer mehr in den Vordergrund rückten.

Ist das Thema Zinsen dann schon abgeschlossen? Es werde nicht zu einer Ankündigung kommen, dass der Zinsgipfel erreicht sei, so die Meinung von Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen. "Vielmehr dürften beide signalisieren, dass nun noch enger nach Datenabhängigkeit entschieden werden muss", sagte Windt.

Ähnlich argumentiert Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck: "Die EZB und die Fed werden sich für ihre nächsten Sitzungen im September alle Optionen offen lassen, um dann insbesondere auf Seiten der EZB wohl eine weitere Erhöhung zu beschließen."

Also doch kein Ende der Zinserhöhungen in Sicht? Greil rechnet damit, dass angesichts der fortschreitenden Inflationsabschwächung der "Leitzinsgipfel" im Herbst erreicht sein werde. Dann könnten sogar Zinssenkungen Thema sein, wenn sich die Konjunktur weiter abkühle.

Autor: Christoph Morisse, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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