Die Europäische Zentralbank bleibt bei einer straffen Zinspolitik. Die Reaktion der Märkte auf die Zinserhöhung ist positiv. Was ist jetzt für die Märkte wichtig? Antwort!

Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hält an ihrer straffen Zinspolitik fest. Gestern, am Donnerstag, verkündete Lagarde, dass die EZB den Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte auf insgesamt drei Prozent erhöht – und dass es sich dabei noch nicht um den letzten Zinsschritt handle.

Im März will die Zentralbank weitere 0,5 Prozentpunkte drauflegen. Der Grund: Insbesondere im Vergleich zu der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) gäbe es noch "Boden gutzumachen", sagt Lagarde. Die Fed hatte im vergangenen Jahr ein deutlich schnelleres Tempo bei der Zinserhöhung hingelegt als die EZB. Aktuell weist der Leitzins in den USA eine Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent auf.

"In der Pressekonferenz war der Tenor wesentlich weniger restriktiv als erwartet und als noch im Dezember 2022", sagt Gabriele Foà, Portfoliomanager bei Algebris Investments. "Die Verbesserung der Datenlage und die Stetigkeit der Kerninflation wurden weniger betont als in den Sitzungen zuvor."

Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen hat Anleger nicht abgeschreckt, im Gegenteil. Am Donnerstag herrschte regelrechte Partystimmung an den Börsen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Der DAX legte zeitweise um gut zwei Prozent zu und erreichte mit 15.488 Punkten den höchsten Stand seit knapp einem Jahr. Auch der Tec-DAX legte zu, um mehr als vier Prozent. Die gute Stimmung wirkte sich auch auf die Anleiherenditen aus: Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Laufe des Tages um 20 Basispunkte.

"Wir sind der Meinung, dass nach den jüngsten geldpolitischen Sitzungen die Zinserhöhungen nicht mehr der Haupttreiber für die Marktentwicklung sein werden", sagt Foà. Zwar sei es verfrüht anzunehmen, dass Marktteilnehmer Zinssenkungen für dieses Jahr einpreisen. "Der Fokus wird sich nun aber wahrscheinlich auf die Wachstumsdynamik in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 und die Reaktionen der Zentralbanken verlagern", sagt der Marktexperte.

Der Ton der EZB stand im Einklang mit dem der US-Notenbank auf ihrer gestrigen Pressekonferenz: Fed-Vorsitzender Jerome Powell begrüßte die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung und räumte ausdrücklich ein, dass die Zinserhöhungen fast abgeschlossen sind.

(lif) für die wallstreet:online Zentralredaktion

Tipp: Verpassen Sie nicht die Mega-Chance Schwellenländer! So kommen Sie selbst durch stürmische Börsen! Top-Aktien aus den Emerging Markets, deutsche Einzelhandels- oder Öltanker-Aktien. Die Highlights der kostenlosen Ausgabe sind Kauftipps für Schwellenländeraktien, Brasilien: Rohstoffboom am Zuckerhut und Tankersektor: Öltanker verdienen wieder Geld. Jetzt die aktuelle Smart Investor-Ausgabe kostenlos herunterladen!


Jetzt den vollständigen Artikel lesen