Chinas Konjunktur hat schon bessere Zeiten gesehen. Dennoch zieht der chinesische Leitindex weiter an. Was steckt dahinter?

Das chinesische Börsenbarometer, der CSI-300-Index, strebt weiter nach oben: Seit Anfang November legte der Leitindex, der die Aktien der 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen umfasst, um rund acht Prozent zu – und das trotz durchwachsener Konjunkturzahlen.

Im Vergleich zum Vormonat verlangsamte sich die chinesische Industrieproduktion im Oktober. Auch sanken die Einzelhandelsumsätze leicht. Für Aufwind an den chinesischen Börsen sorgten hingegen Spekulationen, China könne sich im kommenden Jahr von seiner strengen Null-Covid-Strategie verabschieden.

Indizien sind erste Lockerungen der Coronamaßnahmen, die prompt Wirkung zeigten: So legten etwa Kasinotitel deutlich zu – die Papiere von Sands China zogen um 6,1 und die von Galaxy Entertainment um 1,3 Prozent an –, aber auch im Technologiesektor erholten sich die Titel von Alibaba und Tencent um jeweils elf Prozent. Experten erwarten für chinesische Aktien ein Potenzial von plus 20 Prozent im kommenden Jahr.

Aktien mit Potenzial gesucht? Die besten Chancen lauern oft in der zweiten Reihe. Eine besondere Perle, die auch noch mit einer interessanten Dividenden-Rendite überzeugt, stellt Small Cap-Experte Marcel Torney vor. Jetzt mehr erfahren!

Steigenden Optimismus verbreitet unter den Anlegern auch das gestrige Treffen zwischen Chinas Präsident Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden am Rande des G20-Gipfels. Die Staatsoberhäupter der beiden mächtigsten Wirtschaftsnationen vereinbarten unter anderem, die Gespräche, etwa auch über konfliktbehaftete Themen, weiter fortzuführen. Das könnte helfen, die Spannungen zwischen den beiden Staaten abzubauen, sagte etwa MUFG-Devisenanalyst Jeff Ng gegenüber Dow Jones.

Dass die Spannungen zwischen den beiden Mächten in Zukunft jedoch eher zu- als abnehmen, macht die am heutigen Dienstag veröffentlichte China-Studie des Feri Cognitive Finance Institute deutlich. „Die chinesische Doktrin nationaler Größe und wirtschaftlicher Autarkie wird den Systemkonflikt zwischen China und dem Westen in den kommenden fünf bis zehn Jahren deutlich verschärfen und die Aufspaltung der Weltwirtschaft weiter vorantreiben“, schreibt darin Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des Instituts.

Zu viel Trennendes zwischen China und dem Westen: Ein Grund, warum auch viele Händler skeptisch hinsichtlich der weiteren Entwicklung an den chinesischen Börsen bleiben und sich entsprechend zurückhalten.

Autor: ner für die wallstreet:online Zentralredaktion


Jetzt den vollständigen Artikel lesen