Von S&P 500 über Euro Stoxx 50 bis hin zum Dax: Viele grüne Pfeile nach rechts oben. War da was mit Inflation und Zinserhöhungen sowie Rezession? Wie es wirklich aussieht und ob Anleger jetzt einsteigen sollten.

Lesen Sie, wie Martin Goersch und Mike Seidl, Chefredakteure des Börsendienstes "America's Most Wanted", die Lage an den Börsen nach dem gestrigen Auftritt von Jerome Powell, Fed-Präsident, einschätzen (voller Wortlaut) – plus Antwort auf die Frage, ob jetzt endlich der Zeitpunkt gekommen sei, größere Aktienpositionen aufzubauen:

"Die Rede von Fed-Chef Jerome Powell bei der schwedischen Riksbank brachte einen wichtigen Punkt hervor: Preisstabilität ist der Grundstein für die Wirtschaft! Mit Blick auf die weiterhin sehr hohe Inflation kann von Preisstabilität keine Rede sein. Auch wenn Powell keine Aussagen zu den nächsten Schritten der US-Notenbank gemacht hat, wird damit klar, dass die Fed auf dem Weg zu einer Inflation, die den Vorstellungen von Preisstabilität entsprechen, noch einiges zu tun hat. Kurzum, die Zinsen werden noch länger hoch bleiben. JPMorgan-Chef James Dimon schließt sogar einen Leitzins von sechs Prozent nicht aus.

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Anlegerinnen und Anleger am US-Aktienmarkt sollten im Blick behalten, dass die Fed auf Grund der hohen Inflation keine starke Wallstreet gebrauchen kann. Denn Kursgewinne auf breiter Front stärken die Kaufkraft, was sich negativ auf die Bemühungen der Notenbanker auswirkt. Es kommt also zum einen darauf an, wie sich die Verbraucherpreise – Veröffentlichung am Donnerstag um 14:30 Uhr – in den USA entwickeln.

Zum anderen wird die Entwicklung der Unternehmensgewinne eine große Rolle für die Performance am Aktienmarkt spielen. Gerade letztere sind für die Großbanken mit ihren Investmentabteilungen wichtig. Denn nur wenn sich die Unternehmensgewinne positiv entwickeln, steigt der Investmenthunger und somit der Geldfluss in den Aktienmarkt.

Die laufende Berichtssaison wird zeigen, ob die Erwartungen der Investmenthäuser getroffen werden. Diese gehen von einem weiteren Abwertungspotential aus. Mit Blick auf den S&P 500 werden hier durchaus KGVs von 15 erwartet, was einem Indexstand zwischen 3.200 bis 3.000 Punkten entspricht. Bei diesen Bewertungsniveaus sind die Banken aus aktueller Sicht gewillt, wieder ordentlich zuzugreifen. Aktuell ist dies noch nicht der Fall. Denn bei vielen Ausbrüchen aus soliden Konsolidierungen fehlen weiterhin die Folgekäufe, welche ein Anzeichen für institutionelles Agieren ist. Stattdessen kommt es nach dem Ausbruch aktuell häufig zu erneuten Abverkäufen. Solange das institutionelle Kapital noch nicht am Markt unterwegs ist, hat der Bärenmarkt weiter Bestand. Traderinnen und Trader sollten daher eher auf kurzfristige Setups mit enger Risikoabsicherung setzen.

Fazit: Wir von 'America's Most Wanted' sagen: Es ist noch nicht die Zeit, um gierig zu sein. In einer gut verlaufenden Berichtssaison mit positiven Ausblicken kann es allerdings eine gute Idee sein, erste Positionen aufzubauen", so die beiden Börsenexperten von "America's Most Wanted".

Autor: Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion


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