Die Märkte müssen seit Monaten mit negativen Signalen und Vorzeichen leben. Die Aktienauswahl wird anspruchsvoller. Inwiefern hilft die technische Analyse (Charttechnik), um dennoch Rendite einfahren zu können?

Jetzt mal generell: Inwieweit hilft es uns Tradern, auf die technische Analyse bzw. auf Zahlen- und Datenmuster zurückzugreifen, um die richtige Aktie in der richtigen Marktphase zu finden? Und: Kann man derzeit ein grobes Muster wie mehr Value statt Growth oder mehr Antizykliker statt Zykliker sowie mehr Defensive o.ä. erkennen? Auf welche Aktien sollten Anleger in der nächsten Zeit schauen?

Fragen über Fragen, die unsere Leser derzeit immer wieder an uns herantragen. Wir haben Lars Wißler (Foto), unseren "Aktie der Woche"-Chefredakteur, um Antworten gebeten. Übrigens: Die aktuelle "Aktie der Woche" von Lars liegt wieder gut im Rennen. Seine Empfehlung in der Vorwoche fuhr fast sieben Prozent ein. Seien Sie in der nächsten Woche einfach mit dabei! Hier mitmachen!

Lars' Antwort auf unsere Frage, inwieweit die Charttechnik uns Börsianern in unruhigen Börsenzeiten hilft: "Schwache Börsen unter schlechten Vorzeichen sind immer schwierige Phasen für Anleger. Insbesondere, weil sie im Vergleich zu starken Phasen eher selten und damit ungewohnt sind. Jetzt sollte man sich nicht zurücklehnen und abwarten, sondern aktiver eingreifen. Kürzere und punktuelle Engagements mit im Vorfeld definierten Ausstiegen, besonders im Fall weiter fallender Kurse, sind zurzeit das beste Mittel. So kann man sich permanent der aktuellen Situation anpassen, schnelle Gewinne erzielen und Verluste umgehen."

Charttechnik

Und weiter meint der "Aktie der Woche-Experte": "Die technische Analyse ist essenziell, um kurzfristig aussichtsreiche Handels-Setups zu identifizieren. Mit Chart-Formationen finden wir frühzeitig Aktien, deren Abwärtstrend endet bzw. deren Aufwärtstrend beginnt und können mit systematischer Risikobegrenzung für ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis sorgen. Dagegen sind fundamentale Gesichtspunkte zurzeit weniger relevant, da sie zu langsam für volatile Phasen sind."

Growth und Value

Und kann man derzeit auf Basis der Charttechnik grobe Muster wie mehr Growth statt Value erkennen, fragen wir Lars Wißler. Seine Antwort: "Fundamentale Daten von Aktien sind aktuell vor allem aus Growth und Value Gesichtspunkten interessant. Schließt sich weitere Marktschwäche an, fallen defensive Value-Aktien häufig weniger als hochbewertete Tech-Werte. Andersherum dürfte eine Stärkephase an den Märkten, z.B. im Rahmen einer Jahresendrally, den stark bestraften Growth-Werten sehr gut tun und hier für drastische Kursgewinne sorgen. Will man sich aggressiver positionieren möchte, sind daher Growth-Titel eher angebracht; für eine defensivere Aufstellung wird man im Value-Bereich fündig."

Autor: Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion


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