Der Immobilienkonzern steht unter Druck, das Thema Insolvenz stand im Raum. Jetzt soll ein neuer Deal die Gruppe retten.

So richtig gut läuft es für den Immobilienkonzern Adler Group schon länger nicht mehr. Fraser Perring, ein bekannter aktivistischer Leerverkäufer aus Großbritannien, hatte im vergangenen Jahr schwere Vorwürfe gegen die Gruppe erhoben. Dabei ging es unter anderem darum, dass Adler angeblich dubiose Deals und aufgeblähte Bilanzen zulasten von Aktionären und Gläubigern abgeschlossen haben soll. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die Adler Group daraufhin ins Visier genommen – und der Absturz des Unternehmens und seiner Aktie nahm seinen Lauf. Um die sieben Milliarden Euro Schulden lasten auf dem Konzern.

Jetzt scheint es jedoch einen kleinen Hoffnungsschimmer für Verwaltungsratschef Stefan Kirsten und Konsorten zu geben. Am vergangenen Freitagabend verkündete er in einer Telefonkonferenz, dass Adler die Insolvenz noch einmal abwenden konnte. Der Grund: Anleihegläubiger einigten sich mit Adler auf einen Schuldendeal, sie sind bereit, länger auf ihr Geld zu warten, erhalten dafür aber am Ende höhere Zinsen. Die Fristen zur Rückzahlung der Bonds sollen freiwillig verlängert und die Vertragsbedingungen angepasst werden, berichtet das Handelsblatt. Zudem würde ein Teil der Gläubiger frisches Kapital von bis zu 938 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.

Die guten Nachrichten haben den Papieren der Adler Group SA zu einem Ansprung um zeitweise bis zu 64 Prozent verholfen. Den gestrigen Handelstag beendete die Aktie mit einem Plus von 40 Prozent. Auch die Anleihen der Gruppe stiegen am Montag, um 10 Cent auf 49,3 Cent je Euro. Trotz der guten Nachrichten halten sich Analysten mit Empfehlungen zurück.


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Schließlich ist der Konzern noch lange nicht über den Berg. Zum einen braucht Adler die Zustimmung von 75 Prozent der Gläubiger, um die Bedingungen der Anleihen zu ändern. Zusätzlich muss der Konzern ein positives Sanierungsgutachtens, vereinbarten Sicherheiten sowie weiterer marktüblicher Vollzugsbedingungen bereitstellen, um auf das frische Kapital der Gläubiger zurück greifen zu können.

lif für die wallstreet:online Zentralredaktion


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